Steht eine der größten deutschen Städte kurz vor einer nie dagewesenen Katastrophe? Die historische Altstadt von Dresden könnte nach dem Einsturz der Carola-Brücke bald unter Wasser stehen. Denn durch die Trümmer in der Elbe drohen Hochwasser.
In der Nacht auf Mittwoch stürzte die Carola-Brücke in Dresden teilweise ein. Betroffen waren zunächst der Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise, wie ein Sprecher des Lagezentrums am Morgen mitteilte. Die Feuerwehr geht allerdings davon aus, dass das gesamte Gebäude akut einsturzgefährdet ist.
Die Trümmer stürzten in die Elbe – und könnten dort massive Folge-Probleme auslösen. Denn die schweren Betonsegmente blockieren den Fluss, indem die Brückenteile wie ein Staudamm wirken. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostizierte für die kommenden Tage im Südosten und Süden länger anhaltende Niederschlägen und steigende Wasserpegel. Der Dauerregen könnte nun das Gewässer über die Ufer treten lassen – im Worst Case würden sich die Wassermassen sogar ihren Weg in die Altstadt suchen und das historische Zentrum überfluten.
Es gebe Kenntnis über eine mögliche Unwetterlage im Osten, sagt Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de zu BILD: „Ab Montag muss Dresden mit hohen Pegeln rechnen und mit dieser Brücke gibt es erheblichen Wasserstau, also sollten möglichst rasch die Brückenreste beseitigt werden. Das Wettermodell Icon sieht weniger Regen in Tschechien, daher auch keine so extreme Welle an der Elbe, auch Polen kommt besser weg. Hier gibt es noch Unsicherheiten. Daher Hochwasser in Ostdeutschland ja, aber eher ein durchschnittliches.“
„Die Wettermodelle haben am Mittwochmorgen das große Regengebiet wieder aus Deutschland rausgerechnet und mehr nach Osteuropa geschoben. Das wird für Dresden aber trotzdem zum Problem. Denn selbst wenn da nicht viel direkt fällt, indirekt bekommen sie die Fluten mit der Elbe aus den östlichen Nachbarländern ab“, bestätigt auch Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net zu BILD. Die Dresdner Feuerwehr bereitet sich bereits auf ein mögliches Hochwasser der Elbe vor. Mitglied Michael Klahre: „Wir haben das Ereignis auf jeden Fall auf dem Zettel.“
Wetterexperte Jung sagt weiter: „Es gibt erste Abschätzungen, die sehen den Pegel in Dresden bei sechs Metern. Aber noch mit großen Unsicherheiten. 2002 lag das Rekordhochwasser bei 9,20 Meter. Alarmstufe zwei ist ab fünf Meter.“
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