Hantavirus breitet sich in Deutschland aus

Das Risiko an Hanta zu erkranken, ist in diesem Jahr besonders hoch, warnt ein Experte vom Robert Koch-Institut in Berlin. Besonders betroffen sind Regionen in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Hessen, Thüringen und das Münsterland in Nordrhein-Westfalen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Menschen am Hantavirus erkranken werden. “2019 ist ganz deutlich ein Ausbruchsjahr”, verkündete Wissenschaftler Mirko Faber vom RKI. Dieses Jahr seien bereits 460 Ausbruchsfälle gemeldet worden. Damit hat sich die Quote gegenüber 2018 fast verdoppelt.

Vom extremen Hantavirus-Jahr 2012 sei man glücklicherweise noch weit entfernt. Damals wurden in der ersten Jahreshälfte 1100 Hantafälle gemeldet. Dazwischen gab es einige Jahre in denen deutlich weniger Menschen am Hantavirus erkrankt waren, als dieses Jahr. Derartige Schwankungen seien bei den Viren, die von Rötelmäusen auf den Menschen übertragen werden, normal. In Osnabrück ist der diesjährige Anstieg besonders aufgefallen. Dort geht man davon aus, dass die Rötelmaus derzeit sehr gute Lebensbedingungen findet, weil es im vergangen Jahr viele Bucheckern gab.

Regionale Schwankungen
Da das Virus über die Rötelmaus übertragen wird, sind vor allem Menschen gefährdet, die sich dort aufhalten oder arbeiten, wo die kleinen Nager sich sehr wohlfühlen: Gärten, Landwirtschaftsbetriebe, alte Schuppen. Besonders betroffen sind der Bayerische Wald und Unterfranken, die Schwäbische Alb sowie die Region Stuttgart, Osnabrück, der Osten Hessens, der Westen Thüringens und das Münsterland.

Risikogruppen sollten Atemschutz tragen
Die Krankheit wird über den Kot der Rötelmaus übertragen. Menschen infizieren sich meist, wenn sie Rückstände des Mäusekots einatmen. Dies kann beim Ausfegen oder Aufräumen von Schuppen und Kellern passieren. Die Gesundheitsbehörde Niedersachsen rät deshalb beispielsweise zum Tragen von Staubmasken bei den betroffenen Tätigkeiten. Auch Hände waschen sei wichtig, um das Virus nicht versehentlich weiter zu transportieren.

Grippeähnliche Symptome
Eine Erkrankung mit dem Hantavirus beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen: Plötzlich einsetzendes Fieber sowie Schmerzen in Kopf und Körper. Dazu können Rachenrötungen, Husten, Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit auftreten. Im weiteren Verlauf erleiden Betroffene meist heftige Bauchschmerzen, begleitet von Durchfall und Erbrechen. Auch Kreislaufstörungen und Nierenversagen sind möglich. In Deutschland hinterlässt eine Infektion meist keine Folgeschäden und die Sterblichkeitsrate ist gering. Es gibt keine Impfung und kein Medikament gegen das Hantavirus. Patienten werden symptomatisch behandelt. Sie selbst sind nicht ansteckend.

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Sara Breitner