CDU-Politiker Matthias Lloyd steht vor Gericht, weil er am Handel von Kokain beteiligt gewesen sein soll.
Matthias Lloyd, CDU-Abgeordneter im Bezirk Hamburg Mitte, macht seit gut einem Jahr im Zusammenhang mit Kokain Schlagzeilen. Den Konsum der Luxusdroge hat der einstige Fraktionsvize bereits zugegeben. Doch damit ist das Kapitel noch nicht beendet. Laut Staatsanwaltschaft soll Lloyd nämlich auch beim Handel mit Kokain als eine Art Qualitätsprüfer mitgeholfen haben. Jetzt steht der CDU-Politiker vor Gericht.
Gemäß einem Bericht von FOCUS und MOPO listet die Anklage drei Fälle der Beihilfe zum „Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz“ auf. Zwischen Juni und November 2017 soll Lloyd einem der Mitangeklagten beim Handel mit Kokain geholfen haben, indem er die Qualität des Stoffs prüfte. Offenbar konnte der Dealer das Kokain wieder zur Quelle zurückbringen, wenn es von schlechter Qualität war. Für die Qualitätskontrolle soll Lloyd jeweils Kokain im Wert von 190 bis 200 Euro erhalten haben. Daneben wird dem CDU-Politiker vorgeworfen, in sechs Fällen Kokain von zwei Mitangeklagten käuflich erworben zu haben.
Kokainsucht und Therapie
Im November 2017 hatten Ermittler 27 Gramm Koks im Besitz von Matthias Lloyd gefunden. Fast ein halbes Jahr danach hat der CDU-Abgeordnete in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ seine Kokain-Sucht gestanden: „Ich war kokainsüchtig. Bin mit Menschen in Verbindung gekommen, die mir nicht gutgetan haben.“, sagte Lloyd. Dies habe er nach eigenen Aussagen jedoch überwunden: „Ich habe mich aus der Sucht befreit, einen Entzug gemacht. Ich nehme inzwischen an einer Gruppentherapie teil, und es geht mir wieder gut. Ich blicke positiv in die Zukunft.“
Weiterhin politisch aktiv
Als Politiker wollte Lloyd dennoch weitermachen. Zwar war er als Vorsitzender des Ortsverbands Finkenwerder zurückgetreten, jedoch hatte er sich abermals zum stellvertretenden Vorsitzenden wählen lassen. Der Hamburger CDU-Vorsitzende Roland Heintze hatte Lloyds Entscheidung scharf kritisiert, weil es Absprachen gegeben hätte, wonach Lloyd seine Ämter hätte ruhen lassen sollen. Heintze: „So geht das nicht. Ich habe für das Verhalten von Matthias Lloyd, sich in dieser Situation erneut in ein Parteiamt wählen zu lassen, keinerlei Verständnis. Daher sollte er seine Entscheidung überdenken.“ Dies schien Lloyd wenig zu beeindrucken. Er bezog ungeachtet der parteiinternen Kritik seinen Posten als stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsverbands und rechtfertigte seine Entscheidung damit, dass er demokratisch gewählt worden war. Auch sein Abgeordnetenmandat nimmt Lloyd weiterhin wahr.
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