Hawaii-Vulkan erzeugt jetzt giftige Dampfwolken – so ätzend wie Batteriesäure

Seit zwei Wochen brodelt der Vulkan auf Hawaii nun schon. Als ob die alles-fressenden Lavamassen an sich nicht schrecklich genug wären – es kommt noch schlimmer. Jetzt entstehen hochgiftige und ätzende Rauchwolken.

Am Sonntag warnten die Behörden davor, dass die Lavamassen des Kilauea auf Hawaii nun das Meer erreicht hätten. Das klingt harmlos, ist es aber nicht. Sobald die Steinschmelze sich mit dem Salzwasser mischt, entsteht eine chemische Reaktion die einen hochgiftigen. Ätzenden Dampf produziert.

Nach wissenschaftlichen Aussagen ist die Rauchwolke aus Salzsäure- und Glas-Partikeln. In so einem Klima lässt sich kaum mehr atmen. Das Gemisch sei außerdem in etwas so ätzend wie verdünnte Batteriesäure und führe bei Menschen zu massiven Haut- und Augenreizungen. Es soll sich zunächst anfühlen, als würde man „mit Glitzer bestreut“. Weniger romantisch ist die Vorstellung diesen auch einzuatmen. “Wenn du das Stechen auf deiner Haut fühlst, geh in eine Gebäude rein”, sagte die US-Geowissenschaftlerin Wendy Stovall. Die gefährliche Wolke, die sich überall ausbreitet, wo Lava in den Ozean strömt, könne sich bis zu 25 Kilometer mit dem Wind verbreiten. Zunächst hätte der Lavaschleier über dem Wasser pausiert und wäre dann parallel zur Küste entlang gezogen, erklärte die Wissenschaftlerin zu dem Phänomen.

Der Vulkanausbruch hält die Welt nun seit zwei Wochen in seinem Bann. „Wir können noch nicht sagen, ob das erst der Anfang der Eruptionen ist“, sagt Vulkanforscher Tom Shea nach Angaben der BILD. Aus mindestens 22 Rissen soll giftiges Schwefeldioxid austreten. „Die Luftqualität auf der Pazifik-Insel hat sich bereits rapide verschlechtert“, soll die Regierung gewarnt haben. Aus den Spalten strömt Lava über Hawaii. Sie erreicht dabei eine Temperatur zwischen 800 und 1200 Grad.

In den letzten Tagen begann sich die Lava schneller zu bewegen und tritt in größerem Umfang aus dem Boden. Wissenschaftler melden, dass die Lava, die zuerst ausbrach, verbliebenes Magma von einem Ausbruch von 1955 war. In den letzten Tagen sei jedoch Magma geflossen, das vor kurzem von einem oder zwei Kratern heruntergezogen ist, die weiter oben sitzen. Das könnte bedeuten, dass dem Vulkan bald das Material ausgeht. Sicher weiß das aber niemand.

Ein Hausbesitzer auf der Noni Farms Road in Pahoa wurde mit Lava am Schienbein getroffen und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, berichtet Janet Snyder, Sprecherin des Büros des Bürgermeisters über Reuters. “Es traf ihn am Schienbein und zerschmetterte von dort aus das ganze Bein”, sagte Snyder und fügte hinzu, dass die Lavaspritzer “so viel wie ein Kühlschrank” wiegen könnten. Außerdem ergänzt sie: “selbst kleine Spritzer können töten”

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Sebastian Hahn