Sorge nach heftigen Explosionen: Die Behörden sahen sich gezwungen, offiziell den Katastrophenfall ausgerufen. Für alle Bürger bedeutet das dringende Alarmbereitschaft und erhöhte Aufmerksamkeit. Die Detonationen hatten auf dem Gelände einer mutmaßlichen Rüstungsfabrik nahe Moskau in Russland stattgefunden.
Viele Menschen kamen dabei zu Schaden. Offiziell wurden 56 Personen verletzt, eine Arbeiterin des Werks starb nach Berichten der staatlichen Medien an ihren Verletzungen. Fünf weitere Menschen sollen in Lebensgefahr schweben. Acht Menschen bleiben weiterhin vermisst, sagte Stadtoberhaupt Dmitri Akulow zu der Agentur Interfax.
Man sieht auf zahlreichen Foto- und Videoaufnahmen von der Katastrophe eine große Rauchsäule, die am Mittwochvormittag über der Stadt aufstieg. Im Internet häufen sich Meldungen, dass ein Drohnenangriff auf das Sagorsker Optisch-Mechanische Werk (SOMS) stattgefunden haben könnte -bisher sind es allerdings nur Gerüchte. In dem Werk werden optische Geräte für den militärischen Gebrauch hergestellt.
Die Explosion hat sich in einem Lager des Pyrotechnikherstellers Piro-Ross ereignet. Das Unternehmen war 1994 gemeinsam von vier Rüstungsbetrieben gegründet worden und hat seine Adresse auf dem SOMS-Gelände. Laut Stadtverwaltung handelt es sich um einen Verstoß gegen Sicherheitsmaßnahmen, die zu dem Unglück geführt haben soll. Die Version, es habe einen Drohnenangriff gegeben, wollten offizielle Stellen nicht bestätigen. Eine unabhängige Überprüfung ist schwierig.
In der Nacht auf Donnerstag kam es dann zu zahlreichen Drohnenangriffen auf Moskau und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin meldete den Abschuss von zwei Flugobjekten gegen 3 Uhr früh, beide waren unbemannt.
Auch die von Russland annektierte Halbinsel Krim wird immer wieder von der ukrainischen Luftwaffe ins Auge gefasst. Die Russen konnten die Angriffsversuche in der Nacht auf Donnerstag allerdings abwehren und zwei ukrainische Drohnen in der Nähe der Stadt Sewastopol abschießen “Neun weitere (…) sind ins Schwarze Meer gestürzt“, hieß es.
Im Gegenzug wird die Ukraine nach wie vor Opfer von massenhaften Attacken Russlands. In der Nacht auf Donnerstag wurde etwa in der Region Riwne in der Westukraine ein Benzindepot zerstört. Es wurden keine Menschen verletzt.
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