Hier ist die Ansteckungsgefahr am Größten

Weltweit haben sich bislang mehr als 5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Gefühlt kommen ständig neue Studien hinzu, aber dem Grunde nach ist das Virus noch nicht wirklich erforscht. Die britische Virologin Muge Cevik hat nun auf Twitter einige der Studien zusammengetragen, welche sich mit der Verbreitung des Erregers befasst haben.

Hauptsächlich sind Untersuchungen aus China, Singapur, Taiwan, den USA und Island zusammengetragen worden. Erste Trends zeichnen sich mittlerweile ab, auch wenn grundsätzlich die Datenlage noch recht dünn ist.

Neue Studie offenbart, wo das das Ansteckungsrisiko am größten ist

Laut den verschiedenen Studien variiere das Infektionsrisiko in unterschiedlichen Situationen stark. Das Ansteckungsrisiko ist dann sehr hoch, wenn man länger andauernden Kontakt mit Infizierten hat, aber auch bei einem längeren Aufenthalt in geschlossenen Räumen steigt das Risiko einer Ansteckung. Genauer spezifizieren die Wissenschaftler einen länger andauernden Kontakt so, dass Personen mit geringem körperlichen Abstand unter zwei Metern mindestens 15 Minuten beisammen sind. Aber auch der Aufenthalt von mehreren Personen ab einen Zeitraum von zwei Stunden erhöhe das Risiko eklatant. Laut Cevik gebe es an belebten und geschlossenen Räumen wie Cafés, Restaurants und Büros aber auch in beengten Wohnräumen und Einrichtungen der Pflege eine besonders hohe Infektionshäufigkeit.

Öffentlicher Personenverkehr, Restaurants und Fitnesstudio als Infektionsherde

Im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr sei das Infektionsrisiko aber am höchsten. Bei durchschnittlich 11 Prozent liegt hier die Infektionsrate, wie aus einer chinesischen Studie hervorgeht. Bei 7 Prozent liegt dieser Wert in Restaurants. Aber auch beim Besuch von Gottesdiensten und Familienfeiern deckte eine andere Studie eine Häufung an Corona-Infektionen auf.

Es gebe aber auch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass man sich in einem Fitnessstudio mit dem Coronavirus infiziere, wie weitere wissenschaftliche Untersuchungen herausfanden. So haben sich 60 Prozent der Teilnehmer an einem Zumba-ähnlichen Workshop in Südkorea infiziert, beim Yoga bliebt dies hingegen aus. Im Durchschnitt haben sich 6 Prozent der Studiobesucher mit dem Virus inhiziert.

Großes Corona-Risiko unter Freunden und Familienangehörigen

Gerade unter Freunden und Familienangehörigen ist eine höhere Ansteckungsrate durchaus möglich. Bei 22 Prozent liege diese Wahrscheinlichkeit bei Freunden, bei gut 18 Prozent innerhalb von Haushalten. Hier steckten sich besonders häufig Partner gegenseitig an, wie es aus einer chinesischen Studie hervorgeht. Bereits jetzt lassen sich daher erste Handlungsanleitungen aus diesen Studien ableiten. Wohn- und Arbeitsräume sollten den Umständen angepasst werden, Kontakte reduziert werden und Räume regelmäßig gelüftet werden.

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Martin Beier