HMPF-Epidemie in China – Was Sie darüber wissen müssen

Chinesische Städte melden überlastete Krankenhäuser wegen HMPV-Viren. Die Mitteilung erinnert an die ersten Corona-Meldungen 2020. Beide Viren führen zu Atemwegserkrankungen. Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied.

Virusalarm in China! Nach Informationen der „FAZ“ gibt es in China erste Engpässe in Krankenhäusern. Demnach füllen sich die Kliniken mit Patienten, die durch das HMPV-Virus erkrankt sind. Die Symptome sind ähnlich wie bei Grippe, RSV oder Covid-19 und können so ernst werden, dass Menschen ins Krankenhaus müssen. Dennoch ist der Ausbruch nicht mit dem Covid-19-Geschehen von 2020 zu vergleichen, sagen Experten.

HMPV steht für Humanes Metapneumovirus. Infizierte erleiden eine Atemwegserkrankung. Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Husten und Schnupfen. Oft verlaufen die Symptome mild. Kinder oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem brauchen jedoch manchmal ärztliche Hilfe – wenn etwa das Fieber zu hoch wird oder durch eine Lungenentzündung die Sauerstoffsättigung im Blut abnimmt. Eine HMPV-Infektion kann heftig werden, wenn das Immunsystem noch nicht gelernt hat, mit den Viren umzugehen oder zu schwach dafür ist.

HMPV-Viren gelten als zweithäufigste Ursache für eine Bronchitis bei Kindern. Damit zeigen sich schon zwei große Unterschiede zur Covid-19-Pandemie. Erstens betrifft HMPV hauptsächlich Kinder. Zweitens ist das Virus schon lange bekannt und weltweit verfügen viele Menschen bereits über eine Grundimmunität gegen HMPV-Viren. Darüber hinaus stammt HMPV auch nicht aus China. Es wurde 2001 erstmals in Europa nachgewiesen.

Auch in Deutschland sind HMPV-Viren keine Seltenheit. Aktuellen Schätzungen zufolge stehen 5-8 Prozent der Atemwegserkrankungen in Deutschland mit HMPV-Viren in Verbindung. Die Diagnose wird meist bei 0 bis 14-Jährigen aufgestellt. Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung häufig so mild, dass gar keine Diagnose gestellt wird.

HMPV gilt grundsätzlich als ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für Kinder. Dabei sei jedoch keine wesentliche Veränderung zu vergangenen Jahren zu erkennen, behauptet die Epidemiologin Eileen Schneider stellvertretend für die US-Gesundheitsbehörde CDC. Dass HMPV nun in China so auffällig in den Krankenhäusern in Erscheinung tritt, beunruhigt die Expertin noch nicht. Es sei zunächst zu klären, wo die Ursache liegt. Dies könne zwar an einem mutierten Virus liegen. Es könne aber auch daran liegen, dass das Verhalten der Menschen sich verändert habe. In den stetig wachsenden Metropolen von China verändert sich die Lebenswelt der Chinesen und damit die Ansteckungsgefahr erheblich. Hinzu kommt, dass die Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen durch extreme Lockdowns gestiegen ist.

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Sara Breitner