Explosionen, tote Menschen, Szenen wie aus der Apokalypse – Alltag auf Deutschlands gefährlichster Autobahn, der A2.
Sie verbindet das Ruhrgebiet ab Oberhausen mit Dortmund, Bielefeld, Hannover, Braunschweig und Magdeburg und dem Dreieck Werder, wo sie dann in den Berliner Ring einmündet. Insgesamt ist die A2 473 Kilometer lang. Allein auf den 85 Kilometern durch Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 335 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt worden, zwölf Menschen sogar ums Leben gekommen.
Erst am 29. August kam es zu einem besonders schlimmen Unfall, als ein Lastwagenfahrer gegen 12.15 Uhr auf ein Stauende auffuhr. Mehrere Autos standen in Flammen, Gasflaschen explodierten. Die Wucht dieser Explosionen beschädigte die Fahrbahn der A 2 so sehr, dass 40 Meter neu betoniert werden mussten. Insgesamt war der Autobahnabschnitt vier Tage für jeden Verkehr gesperrt. Zwei Menschen starben.
Am meisten befahren ist der Abschnitt im Ruhrgebiet: Im vergangenen Jahr fuhren rund 115 000 Autos und gut 22 000 Lkw durch, insgesamt gab es 1583 Staus. „Nicht angepasste Geschwindigkeit, ungenügender Sicherheitsabstand oder beides“ sind laut des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt die häufigsten Unfallursachen.
Auch die allgemeine Statistik besagt, das die gängigsten Unfallursachen auf der Autobahn ein ungenügender Abstand, das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit und eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit der Fahrer sind.
Feuerwehrmann Pieter Schüler (sagte zur BILD: „Fast wöchentlich müssen die freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung mittlerweile zu Unfällen auf der A 2 ausrücken. Diese Einsätze sind für die Kameraden oft sehr belastend. Trotzdem ist es natürlich für alle ein gutes Gefühl, wenn man helfen kann. Genau darum haben wir uns ja auch alle für diese Aufgabe entschieden. Wir würden uns aber hier dennoch mehr Hilfe vom Bund wünschen, vor allem in Bezug auf die Ausrüstung der Feuerwehr.“
Anders als in anderen Ländern gibt es in Deutschland bislang keine Regelung für eine maximal zulässige Geschwindigkeit. Autofahrer können somit grundsätzlich das Tempo selbst bestimmen, sofern es nicht anders ausgeschildert ist. Immer wieder wird über eine Gesetzesänderung diskutiert. Befürworter sagen, dass ein Tempolimit die Zahl der schweren Verkehrsunfälle reduzieren würde, zudem auch gut für die Umwelt wäre. Gegner argumentieren, dass der umweltschonende Effekt aber nur sehr gering sei und ein Tempolimit die persönliche Freiheit zu sehr einschränken würde.
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