Hunderte deutsche Familien werden aktuell von der Bundesregierung evakuiert. Der Anlass sind die heftigen Angriffe Israels auf den Libanon.
Laut einem Bericht des „Spiegel“ landete am Mittwochnachmittag ein Airbus A330 der holländischen Luftwaffe in Beirut, um 200 deutsche Bürger nach Hause zu fliegen. Darunter sollen in erster Linie Menschen sein, die medizinische Hilfe benötigen, des Weiteren auch Familien, die aufgrund der Kriege obdachlos geworden sind. Um die 1500 Deutsche sollen sich Schätzungen zufolge weiterhin im Libanon aufhalten.
Auf regulären Wege ausreisen, ist schwierig – für zivile Flüge sind fast alle Tickets vergriffen. Der rettende Jet soll aus einer gemeinsamen Staffel von Tankflugzeugen kommen, die mit anderen Ländern wie den Niederlanden am Flughafen Köln-Bonn betrieben wird.
Es ist bereits die zweite Rettungsaktion diese Woche: Bereits am Montag hatte die Bundeswehr Personal der deutschen Botschaft ausgeflogen, etwa 110 Passagiere. Auch hier handelte es sich um medizinisch besonders gefährdete Menschen und Angehörige der diplomatischen Mitarbeiter.
Am vergangenen Wochenende war aufgrund der verstärkten israelischen Luftangriffe im Libanon vom Auswärtigen Amt die Krisenstufe für die Botschaften in den Städten Beirut, Tel Aviv in Israel und Ramallah im Westjordanland angehoben und eine „diplomatische Abholung“ eingeleitet worden. Die Botschaften sind allerdings weiterhin arbeitsfähig.
Die Lage im Nahen Osten verschärft sich weiter. Die Bundesregierung appellierte bereits vor einem Jahr an alle Deutschen im Libanon auf, das Land zu verlassen. Die Botschaft helfe ihnen nach wie vor bei der Ausreise „über kommerzielle Flüge und andere Wege“, hieß es am Montag.
Wie bekannt wurde, nehmen Bürger des Libanon und Angehörige anderer Staaten mitunter den Seeweg auf die Mittelmeerinsel Zypern, um aus dem Libanon zu entkommen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Zyperns CNA und der zyprische Rundfunk RIK kamen in den vergangenen Tagen in den Jachthäfen von Agia Napa und Larnaka täglich Luxusboote aus dem Libanon an. An Bord sollen auch Diplomaten und andere Beschäftigte ausländischer Botschaften im Libanon gewesen sein.
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