Ikea will Millionen von Euro an deutsche Bürger zahlen

Das ist eine Nachricht, die man nicht jeden Tag liest: Der schwedische Möbelriese Ikea hat angekündigt, dass er Millionen von Euro an deutsche Bürger geben wird. Dahinter steckt ein Stück furchtbare Geschichte: die Arbeit, die für Ikea in der DDR geleistet wurde.

Ikea übernimmt Verantwortung
Vor 12 Jahren wurde im Rahmen einer Dokumentation des schwedischen Fernsehsenders SVT eine schreckliche Enthüllung über den beliebten schwedischen Möbelgiganten Ikea ans Tageslicht gebracht. In den Archiven der Stasi wurden Beweise dafür gefunden, dass Ikea in den Jahren der SED-Diktatur von der Zwangsarbeit politischer Gefangener profitiert hat.

Es stellte sich heraus, dass Metallteile und Scharniere für Ikea-Möbel, die für den Verkauf im Westen bestimmt waren, von politischen Gefangenen hergestellt wurden, die zur Arbeit gezwungen wurden. Die Teile wurden unter anderem für das heute noch beliebte Klappsofa „Klippan“ verwendet, das 1980 auf den Markt kam und laut Ikea-Website nach wie vor zu den „beliebtesten und langjährigsten Produkten“ des Unternehmens gehört.

Ikea-Deutschland-Chef Walter Kadnar sagt: „Wir bedauern zutiefst, dass dies passiert ist.“ Ikea übernimmt die Verantwortung für das Geschehene und hat angekündigt, 6 Millionen Euro in den Härtefonds für Opfer der SED-Diktatur einzuzahlen.

Fonds soll mit insgesamt 7 Millionen Euro ausgestattet werden
Der Härtefonds selbst muss noch vom Bundestag verabschiedet werden: Wenn das geschehen ist, wird der Bund 1 Million Euro in den Fonds einzahlen. Die 6 Millionen von Ikea kommen dann noch dazu. Wie die BILD berichtet, könnte dieser Fonds genutzt werden, um die Opferrenten ehemaliger Häftlinge zu erhöhen. Auch könnte aus diesem Fonds eine einmalige Entschädigung von 1500 Euro für Menschen fließen, die nach der Abriegelung der innerdeutschen Grenze aus der Grenzregion ins Landesinnere zwangsumgesiedelt wurden.

Deutschland umsatzstärkster Markt für Ikea
Der Schritt von Ikea ist sehr zu begrüßen. Für das schwedische Möbelhaus ist Deutschland im Jahr 2023 der umsatzstärkste Markt (sogar noch vor den Vereinigten Staaten). Ikea hat hierzulande derzeit 54 Standorte sowie 8 Planungsstudios und beschäftigt fast 20.000 Mitarbeiter.

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Kai Degner