Etwas eklig, aber leider wahr: Ein kleiner Parasit quält immer mehr deutsche Bürger. Viele sogar bis ins Krankenhaus. Es geht um die Skabiesmilbe, die für die juckende und nur schwer loszuwerdende Krätze verantwortlich ist. Die Fallzahlen explodieren förmlich – von 2009 auf 2018 um den Faktor neun, bei den Jüngeren sogar um den Faktor elf.
Zu den quälenden Symptomen einer Krätze gehören starker Juckreiz, vor allem nachts, sowie Milbengänge und schließlich kleine rote Knötchen und Bläschen. Die Milbe, die hinter diesen Beschwerden steckt, hüpft bei Hautkontakt gerne von Wirt zu Wirt. Laut Robert Koch-Institut wurden 2018 von den niedergelassenen Ärzten mehr als 380.000 Patienten mit Skabies gemeldet – das sind neunmal so viele wie 2009.
„Wir beobachten einen Anstieg der Fälle schon seit einigen Jahren“, sagt Prof. Dr. Peter von den Driesch. Er ist Ärztlicher Direktor des Zentrums für Dermatologie, Phlebologie und Allergologie im Klinikum Stuttgart. „Tatsächlich auch von Fällen, die auf die üblichen ambulanten Maßnahmen nicht mehr ansprechen. Dann kommt die ganze Familie stationär zu uns in die Klinik und wird vier Tage hier behandelt.“ Denn oft stecken sich die Mitglieder immer wieder gegenseitig an. Auch in Sammelunterkünften oder Alten- und Pflegeheimen fühlt sich die Milbe wohl.
„Generell dort, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben“, erklärt von den Driesch. Die Krätze macht vor keiner Familie oder sozialen Schicht Halt. „Wir hatten auch schon eine Arztfamilie bei uns auf der Station“, sagt der Dermatologe. Und Prof. Dr. Viktor Meineke vom Dermazentrum München ergänzt:„Erst nach Wochen der Ansteckung kommt es zu stark juckenden Ausschlägen und die Infektion wird erst dann entdeckt. Mit der Folge, dass der Patient länger andere Menschen infizieren kann.“
Die Übertragung erfolgt bei direktem Hautkontakt, der mindestens fünf, eher aber zehn Minuten dauern muss. Oft kommt es bei sexuellen Kontakten zur Ansteckung. „Wo Menschen Sex haben, kann sich die Skabiesmilbe optimal verbreiten“, sagt Meineke. „Es kommt zu viel Wärme, was die trägen Tiere mobil werden lässt, und zu mehrminütigem Hautkontakt, was ihren Bewegungen mehr Chancen für den Wirtswechsel bietet.“
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@ Hans-wie kommst Du nur darauf..;-) Ironie off
Ich schließe mich da vollkommen an!
Kann man aber mit täglichen Bädern mit Teebaumöl schnell wegbekommen ohne chemische Keule.....