Immer mehr junge Leute infizieren sich mit Corona

Das durchschnittliche Alter der Corona-Infizierten sinkt auf den wohl niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemiewelle. Wie Gesundheitsminister Jens Spahn nun mitteilte, infizieren sich immer mehr besonders junge Menschen mit dem Virus. Gerade private Partys und Familienfeiern beherbergen ein hohes Infektionsrisiko – mit teils tödlichen Folgen.
„Wir hatten letzte Woche im Durchschnitt mit 34 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter seit Beginn. Das heißt eben, dass vor allem unter Jüngeren im Moment viele Infektionen stattfinden.”

Spahn warnte aber: „Das heißt trotzdem, sehr, sehr wachsam miteinander zu sein, weil es dann eben doch oft schwerste Verläufe geben kann und eben auch Todesfälle – wenn wir nicht aufpassen, in der Familie, im Freundeskreis, auf der Arbeit.” Anfänglich hießt es nämlich, dass jüngeren Patienten das Virus nicht so viel anhaben könne. Das sei jedoch nicht der Fall und wurde mittlerweile widerlegt. Im Mai noch lag das Durchschnittalter der Infizierten bei 48 Jahren. Eine deutliche Senkung also.

Spahn appelliert an den gesunden Menschenverstand und hofft, dass Privatveranstaltungen wieder vermehrt gemieden würden. „Das ist jetzt nicht die Zeit für Egoismus, Corona besiegen wir nur im Teamspiel. Da müssen wir jeder für sich und als Gesellschaft Schwerpunkte setzen”, sagte er im ZDF.

Die größte Sorge mache ihm, “dass es Reiserückkehrer sind und dass es bestimmte Veranstaltungssituationen sind, Feiern, Partys, wo eben auch tatsächlich Infektionen entstehen”. Er verstehe zwar, dass man nach all den Monaten ausgelassen feiern wolle. „Aber ich finde, wir müssen Prioritäten setzen”, betonte Spahn. Wichtig sei, dass die Schulen und Kitas wieder regelhaft beginnen und Wirtschaft und Handel weitermachen oder wieder öffnen könnten. Da müssten Partys, Großveranstaltungen oder Stadienbesuche noch ein bisschen warten.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus war bis Mittwochabend mit 1445 Fällen innerhalb der letzten 24 Stunden auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen.

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Martin Beier