Ein Großalarm wurde heute in Geseke in der Nähe von Paderborn in Nordrhein-Westfalen ausgelöst und resultierte in einer Massenevakuierung sowie dem Einsatz einer Spezialeinheit der “Analytischen Taskforce”. Die gesamte Innenstadt von Geseke musste abgesperrt werden und die Öffentlichkeit wird dringend darum gebeten, sich dem Bereich fernzuhalten.
Massenevakuierung
Der Alarm wurde ausgelöst, nachdem in einem Logistik-Center des DHL-Paketdienstes heute Morgen gegen 9 Uhr ein Angestellter des Verteilzentrums mit einem weißen Pulver in Kontakt gekommen war. Als auch weitere sieben Mitarbeiter in die Reichweite der verdächtigen Substanz kamen und danach ärztliche Betreuung benötigten, wurde der Großalarm ausgelöst und die örtliche Feuerwehr einberufen. Diese sperrte nicht nur das gesamte Logistikzentrum ab, sondern evakuierte auch nahegelegene Geschäfte in der Innenstadt.
Mehrere Verletzte
Bisher kam es zu mindestens acht Verletzten. Einer der Geschädigten, vermutlich die erste Person, die mit der hochgiftigen Substanz in Kontakt kam, lag am Boden, als der Rettungsdienst ankam und musste umgehend unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die anderen sieben Mitarbeiter wurden nur leicht verletzt und konnten ambulant vor Ort behandelt werden. Die Angestellten des Verteilzentrums werden allerdings im Augenblick an Ort und Stelle unter Quarantäne festgehalten, um zu verhindern, dass sich die giftige Substanz weiterverbreitet. Wie das Pulver in das Verteilzentrum kam oder wodurch es austreten konnte, ist bisher unbekannt.
Unbekannte Substanz
Neben der Feuerwehr und der Polizei befinden sich auch Rettungskräfte des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen aus dem Kreis Soest vor Ort. Die Feuerwehr in Dortmund hat ihre analytische Taskforce nach Geseke gesendet. Dort wurde ein ambulantes Labor aufgebaut, das die Substanz vor Ort untersucht, um herauszufinden, worum es sich eigentlich bei dem Pulver handelt.
Anthrax-Anschläge 2001
Anschläge durch hochgiftige Substanzen über den Postweg sind in Deutschland eher selten. In den Vereinigten Staaten jedoch ist man immer noch in Alarmbereitschaft über diese Art von Terrorattacken, nachdem im Jahre 2001 fünf Menschen gestorben und weitere 17 zum Teil schwer verletzt wurden als Resultat vom Versand der lebensgefährlichen Milzbrand-Bakterien, auch Anthrax genannt. Der mutmaßliche Täter hinter den heimtückischen Terroranschlägen auf Politiker und Journalisten, der im Libanon geborene Biologe Bruce Edward Ivins, beging Selbstmord, bevor er verhaftet und vor Gericht gestellt werden konnte. Seither wird der gesamte Postweg in den Vereinigten Staaten für gefährliche Substanzen gescreent.
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