Auch 230 Jahre im Geschäft und internationaler Ruhm konnten dieses Unternehmen nicht retten: Ein trauriges Ende für Zeller Keramik, den berühmten Hersteller von handbemalter Keramik, der noch immer in seiner Gründungsstadt Zell am Harmersbach im Schwarzwald tätig ist.
Wer erinnert sich nicht an das berühmte “Hahn und Henne”-Dekor, das in Rekordmengen in alle Welt verkauft wurde? Die Zeller Keramik Manufaktur GmbH & Co KG hat in den über 200 Jahren ihres Bestehens dazu beigetragen, deutsche Keramik berühmt zu machen: Frühe Exemplare erzielen auf Auktionen Preise von mehreren hundert Euro.
Doch jetzt gibt es eine traurige Nachricht für Fans des einzigartigen, handbemalten Geschirrs: Die Zeller Keramik Manufaktur GmbH & Co KG hat Insolvenz anmelden müssen. Die Begründung: Der Umsatz ist in den letzten Jahren geschrumpft, die Betriebskosten, insbesondere die für eine Keramikmanufaktur ohnehin schon hohen Energiekosten, sind stark angestiegen.
Obwohl sich unter den frühen Tellern, Kannen und Tassen mit dem Hahn- und Henne-Motiv einige sehr wertvolle Sammlerstücke befinden – auf Auktionsseiten wie eBay sind einige schöne Exemplare zu finden – haben sich in den letzten Jahren immer weniger Menschen entschlossen, neu hergestellte Exemplare des berühmten handbemalten Geschirrs zu sammeln. Die Porzellanvitrinen, auf die Hausfrauen in früheren Zeiten so stolz waren, sind aus den modernen Küchen und Esszimmern weitgehend verschwunden.
Zeller Keramik hat sich in den letzten Jahren bereits mehrfach in finanziellen Schwierigkeiten befunden. Der Geschirrhersteller war schon einmal insolvent, im Jahr 2007. Damals gelang es ihm, sich zu erholen und den Betrieb fortzusetzen. Es ist zu hoffen, dass dies auch dieses Mal der Fall sein wird. Immerhin ist das Unternehmen eine der ältesten Fayence-Manufakturen Europas und eines der ältesten Traditionsunternehmen Deutschlands. Schon seit 1874 ist es in seinem Heimatort Zell am Harmersbach tätig. Das berühmte Hahn- und Henne-Dekor wurde 1898 ins Leben gerufen.
We use Cookies.