Island zittert: Hauptstadt im Gefahrenbereich von Vulkanausbruch

Die isländische Halbinsel Reykjanes, auf der sich auch die Hauptstadt Reykjavik befindet, ist im Augenblick in voller Alarmbereitschaft, nachdem nicht nur täglich Hunderte von Erdbeben das Leben dort erschweren, sondern auch wegen eines mutmaßlich kurz bevorstehenden massiven Vulkanausbruch. 

Bereits am Wochenende musste die ganze Stadt Grindavik, die nur etwa 40 km von der Hauptstadt entfernt liegt, vollständig evakuiert werden. Bewohner der Hafenstadt berichten von dramatischen Zuständen, in denen die Straßen unterhalb der Reifen ihrer Fluchtfahrzeuge buchstäblich zusammenbrachen und riesige, mit kochend heißem Dampf gefüllte Risse hinterließen. 

Trotzdem erhielten etwas über 30 der 3800 evakuierten Isländer ein paar Tage später die Erlaubnis, kurzfristig in ihre Heimatstadt zurückzukehren, um für sie bedeutende Gegenstände aus ihren Häusern zu entfernen. Zu diesem Zeitpunkt waren viele der Gebäude ihrer vorherigen Heimat mit Rissen übersät und dem Zusammenbruch nahe. 

Nach Angaben von Vulkanologen vor Ort befindet sich im Augenblick ein riesiger Magmastrom unmittelbar unter der Hafenstadt, der auch für die unendlich vielen Erdbeben verantwortlich ist. Auch in der nahegelegenen Hauptstadt Reykjavik mit knapp über 200,000 Einwohnern hat man schon Sicherheitsmaßnahmen getroffen, die die Stadt vor den Folgen des bevorstehenden Vulkanausbruchs schützen soll.  

Besonders besorgt ist die isländische Regierung im Augenblick über die Infrastruktur und die Energieversorgung, weil das Hauptkraftwerk auf der kleinen Inselnation, das ganz Island mit Strom, Wasser und Wärme versorgt, besonders durch den Vulkanausbruch gefährdet sein wird. Hunderte von Bauarbeitern sind gerade dabei, Schutzwälle um das Kraftwerk herum anzulegen, in der Hoffnung, dass diese dem erwarteten Lavastrom standhalten können. 

Island ist zwar ein sogenannter vulkanischer Hotspot, weil direkt unter der nordischen Insel zwei tektonische Platten aufeinandertreffen, aber die Region um die Hauptstadt Reykjavik wurde dennoch von den häufigen Erdbeben und den darauffolgenden Warnungen vor einem massiven Vulkanausbruch unangenehm überrascht. Der Bereich auf der Reykjanes-Halbinsel hatte nämlich schon seit über 800 Jahren keine derartigen Naturkatastrophen erlebt. 

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Alexander Grünstedt