Es ist der Traum eines jeden Schnäppchenjägers. Man geht auf den Flohmarkt oder in den Trödelladen, kauft etwas komplett Unsinniges für ein paar Euro und wenn man dann zu Hause nachsieht, ist der Krimskrams dann zehn-, hundert- oder sogar tausendmal so viel wert.
Für eine kleine Gemeinde in den schottischen Highlands ist der Traum jetzt Wirklichkeit geworden. Es wurde nämlich entdeckt, dass eine Büste, die Gemeindeangestellte in 1998 als Teil eines Räumungsverkaufs im örtlichen Industriegebiet für ungefähr 5 Euro erworben hatten, jetzt von dem renommierten Auktionshaus Sothebys in London auf einen Wert von ca. 3 Millionen Euro geschätzt wird.
Die Büste stellt den schottischen Gutsherren und Politiker John Gordon dar, der auch der Grundleger des kleinen Städtchens ist. Der unglaubliche Wert des Kunstwerks ist aber weniger dem Modell, sondern eher dem Künstler Edmé Bouchardon, der die Büste geschaffen hat, zuzuschreiben.
Bouchardon ist ein anerkannter französischer Bildhauer des 18, Jahrhunderts, der bei einem Aufenthalt in Italien dort wohl die Bekanntschaft des schottischen Gutsherren gemacht hatte. Wie die Büste seitdem auf dem Industriegebiet gelandet ist, weiß man nicht. Aber seit 1996 hat sie die Tür zu den Lagerräumen der örtlichen Gemeindeverwaltung offengehalten, bis dann in 2016 eine Theaterrequisiteurin auf der Suche nach Kostümen auf sie aufmerksam wurde.
In einer darauffolgenden Versicherungsbewertung wurde der Wert der Büste auf etwa 250.000 Euro geschätzt. Die Gemeinde wollte zu diesem Zeitpunkt die Büste noch nicht verkaufen, weil sie lokalhistorisch von besonderer Bedeutung war. Aber nach viel Interesse von großen internationalen Museen, darunter der Louvre in Paris und das Getty Center in Los Angeles, wurde jetzt eine neue Schätzung vorgenommen und der einstige Türstopper wird in den nächsten Wochen für eine geschätzte Verkaufssumme von 3 Millionen Euro unter den Hammer gehen.
Es erübrigt sich zu erwähnen, dass die Büste des bedeutenden Gründers von Invergordon nicht mehr die Türen der Gemeinde bewacht. Stattdessen ist sie in das Sicherheitsgewölbe des nahe gelegenen Museums in Inverness eingezogen, um selbst mit Argusaugen bewachen zu lassen.
We use Cookies.
Kommentare anzeigen
Und was war daran für uns sooo wichtig? Kopfschüttel.