Japan ist Land unter – Bei Unwettern starben Dutzende Menschen

Die Klimaerwärmung wütet nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Asien. So herrscht im Westen Japans der Ausnahmezustand. Starke Unwetter und endlose Regenfälle führten zu Überschwemmungen, bei welchen nahezu 50 Menschen ums Leben kamen. Während an die zwei Millionen Menschen evakuiert werden sollen, bebt in Tokio die Erde.

Schwere Unwetter in Japan verursachten Überschwemmungen und Erdrutsche. Bei den Unwettern kamen den Behörden zufolge, mindestens 48 Menschen zu Tode. Der Regierungschef Shinzo Abe sagte, es wäre eine „extrem ernste Lage“ und es sei ein „Wettlauf gegen die Zeit“. Der Katastrophenschutz beginnt mit der Evakuierung von 1,9 Millionen Menschen und in Tokio vermelden die Seismographen die ersten Erdbeben.

Die Überschwemmungen lassen die Zahl der Todesopfer weiterhin steigen. Ein Fernsehsender berichtet von 51 Opfern – 48 Menschen werden noch vermisst.
Die Regionen Ehime, Okayama und Kyoto wurden heftigen Erdrutschen und Sturzfluten heimgesucht. Die Region um die Millionenstadt Hiroshima ist ebenfalls schwer belastet. 23 Tote und 21 Vermisste wurden in der Region bereits gemeldet. Auf der Hauptinsel Shikoku kamen mindestens 18 Menschen ums Leben.

Die Szenen erinnern an die Überschwemmungen in Deutschland. Menschen flüchten auf ihre Hausdächer. Brücken werden vom reißenden Strom weggerissen. Straßen unterspült und ganze Wohnviertel stehen meterhoch im Wasser. Manche Dörfer sind komplett verschwunden. Toshihide Takigawa erzählt: „Mein Haus wurde einfach weggespült und völlig zerstört“.

Tragische Nachrichten werden per Twitter versendet. Eine Mutter aus der Provinz Okayama schrieb: „Das Wasser ist bis zur Hälfte des ersten Stockwerks gestiegen. Die Kinder können nicht aufs Dach steigen. Meine Körpertemperatur sinkt. Rettet uns schnell! Helft uns!”.

An die 50.000 Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten sind im Einsatz, um der Bevölkerung zu helfen. Über 20.000 Soldaten sind in Alarmbereitschaft. Der Verteidigungsminister Itsunori Onodera erklärte, dass er die Armee beauftragt hatte alle vorhandenen Mittel für die Rettungsarbeiten zu verwenden.

In den Gebieten Kyoto und Gifu regnet es ununterbrochen, so dass die Wetterbehörde vor weiteren Erdrutschen und Hochwasser warnt. So scheint sich die Lage noch lange nicht entspannen zu können. Am Sonntag soll es nochmals sehr starke Niederschläge geben, so die Meteorologen. Der Westen Japans mit den Metropolen Fukuoka, Nagasaki und Hiroshima ist besonders heftig betroffen.

In Tokio wurde derweil ein Beben der Stärke 5.9 auf der Richter-Skala gemessen. Noch wurde keine Tsunami-Warnung bekannt gegeben.

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Martin Beier