Gerade jetzt, wo sich tausende Menschen hierzulande auf ihren Sommerurlaub in der Türkei freuen, gibt es Grund zur Sorge: Präsident Erdogan erhebt schwere Vorwürfe gegen Deutschland.
Im vergangenen Jahr besuchten 5,7 Millionen Deutsche die Türkei. Nach Angaben des DRV wird diese Zahl in diesem Jahr voraussichtlich noch übertroffen. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Ein kurzer, billiger Flug bringt einen zu schier unendlichen schönen Stränden, luxuriösen Resorts und strahlendem Sonnenschein. Doch unter der Oberfläche ist nicht alles gut zwischen der Türkei und Deutschland.
Schon während der EM sorgte die Sperre eines Spielers, der den Wolfsgruß zeigte, für Schlagzeilen. Doch nun hat Präsident Erdogan größere Probleme mit der Bundesrepublik. Es geht um den Bau eines neuen Atomkraftwerkes in der Türkei.
Akkuyu soll 2028 fertiggestellt werden – mit Hilfe seiner vier Reaktoren soll das Kraftwerk 10 Prozent des Strombedarfs des Landes decken. Nun aber droht eine erhebliche Verzögerung. Der Grund dafür: Der Haupteigentümer von Akkuyu ist das russische Staatsunternehmen Rosatom, dessen Geschäfte vom Westen stark sanktioniert wurden. Die Türkei hat trotz der Sanktionen die Beziehungen zu Russland aufrechterhalten. Deshalb ist es nun fraglich, ob sie die für das Kraftwerk benötigten Atomturbinen – die von Deutschland geliefert werden sollen – erhält.
Präsident Erdogan hat versucht, das Thema am Rande des Nato-Gipfels direkt mit Bundeskanzler Scholz anzusprechen. Dass das Gespräch nicht so verlief, wie es sich der türkische Präsident gewünscht hatte, geht aus seinen Äußerungen gegenüber der Presse nach dem Gipfel hervor. Erdogan schilderte, wie er seinen Ärger über die Lieferprobleme gegenüber Scholz zum Ausdruck gebracht habe.
Der in Deutschland lebende türkische Ex-Diplomat Ömer Murat erklärte gegenüber der Backnanger Kreiszeitung, dass Erdogans Worte ein Indiz für die generelle Unzufriedenheit der Türkei mit dem Westen seien – basierend auf dessen einseitiger Unterstützung der Ukraine und der anhaltenden Unterstützung Israels sowie der syrischen Kurdenmiliz YPG durch mehrere Nato-Länder.
Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der derzeitige Streit um die Atomturbinen zu einer direkten Konfrontation eskalieren wird. Die Türkei sei wirtschaftlich zu sehr auf Deutschland angewiesen, um böses Blut zu riskieren, meint der Ex-Diplomat. Und das mag auch so sein – immerhin rechnet die türkische Tourismusbranche in diesem Jahr mit knapp 7 Millionen deutschen Besuchern.
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Warum liefert D überhaupt Atomturbinen, wenn weltweit Atomstrom zurück gefahren werden soll?
Was für ein Blödsinn !!! Ein Lieferembargo kann man jeder Zeit umgehen. Das wurde schon vor 13 Jahren praktiziert anders deklarieren eine andere Lieferadresse und die Turbinen werden von Deutschland geliefert.Im Übrigen werden die Hersteller und der Vertragspartner der Lieferung nicht auf die MILLIONEN an Gewinn verzichten. Propaganda und Polemik.
da ist was dran Hari!
Ich mache meinen Urlaub in der Türkei, egal was die Mainstream-Huren und die schwachsinnigen Politiker so alles von sich geben. Je mehr der Präsident Erdogan belästigt und beleidigt wird, ich werde mich niemals an den Luftnummern der Deutschen und EU korrupten Ganoven Bande beseitigen, die sind doch gestört und hochgradig geistesgestört.
@ Levi de Ruiter, von wem sind sie denn erzogen worden? Können Sie ihre Äußerungen auch ohne ihre verbalen Kraftausdrücke von sich geben?