Jetzt kommt der nächste Rentenschock für Deutschland

Bundesweit haben die Rentnerinnen und Rentner aufgeatmet, als die Rentenerhöhung im Juli bestätigt wurde. Doch schon bald werden wohl nicht mehr alle jubeln: In Sachen Rente könnte Deutschland nun ein heftiger Schock bevorstehen.

Am 1. Juli 2025 wird die gesetzliche Rente in Deutschland um 3,74 % steigen. Das ist deutlich mehr als die zuvor von den Experten errechneten 3,51 %. Und auch für die kommenden Jahre ist ähnliches zu erhoffen: Union und SPD haben sich bei ihren kürzlichen Sondierungen darauf geeinigt, das Rentenniveau bis 2040 stabil zu halten. Zusätzlich soll die Mütterrente für Seniorinnen und Senioren, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, ausgeweitet werden.

Was auf den ersten Blick eine gute Nachricht ist, lässt mancherorts die Alarmglocken schrillen: Wie sollen diese Renten bezahlt werden?

Höhere Rentenbeiträge für Arbeitnehmer
Wie die Rentenversicherung bestätigt, werden die Ausweitung der Mütterrente, die allein rund 5 Milliarden Euro kosten soll, sowie die Stabilisierung des Rentenniveaus auf dem derzeitigen Satz von 48,1 % kostspielige Unterfangen sein. Laut BILD gibt es eine mögliche Quelle für das benötigte Geld: Die Arbeitnehmer.

Nach aktuellen Berechnungen der Rentenversicherung werden die Beiträge zur Rentenkasse bis zum Jahr 2040 insgesamt 22,9 % betragen (derzeit sind es 18,6 %). Das wird zu einem spürbaren Unterschied bei der Auszahlung der Gehälter am Ende des Monats führen: Ein Arbeitnehmer mit einem monatlichen Bruttolohn von 2000 Euro wird am Ende 43 Euro mehr pro Monat zahlen müssen. Für jemanden, der 5000 Euro brutto verdient, werden es 107,50 Euro mehr an Beiträgen pro Monat sein.

Wie Börse Online berichtet, müssen laut der Deutschen Rentenversicherung die Beiträge selbst bei einer Absenkung des Rentenniveaus am Ende immer noch um 21,4 % erhöht werden.

Renten: Andere Einsparungen müssen in Betracht gezogen werden
Angesichts einer solchen Zukunft ist es nicht verwunderlich, dass Stimmen laut werden, die nach alternativen Lösungen rufen. So vertritt der CDU-Koalitionsverhandler Stefan Nacke die Meinung, dass eine zukunftssichere Rente nur durch höhere Abschläge oder Leistungskürzungen gewährleistet werden kann.

Höhere Abschläge bzw. Anreize zum Weiterarbeiten mindestens bis zum 67. Lebensjahr sollten eingeführt werden, so Nacke. Der versprochenen Ausweitung der Mütterrente steht Nacke nach eigenen Angaben skeptisch gegenüber. Auf die Frage der Frankfurter Rundschau, ob er nicht glaube, dass solche Schritte unbeliebt sein könnten, erklärt Nacke: „Es ist nicht schön, Rentenpolitik zu machen, bei der man schaut, wo man sparen kann.“ Was genau am Ende notwendig sein wird, um das deutsche Rentensystem abzusichern, bleibt jedoch abzuwarten.

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Kai Degner