Ostern steht vor der Tür und damit auch der offizielle Beginn der Feriensaison. Aber während viele deutsche Urlauber sich schon auf einen Aufenthalt in wärmeren Gefilden freuen, hängt der Haussegen in einem der beliebtesten Urlaubsziele schief. Winterurlauber auf den kanarischen Inseln wurden nämlich diese Woche überall auf der Insel mit aufgesprühten Slogans begrüßt, die sie in aller Deutlichkeit dazu auffordern, umgehend wieder nach Hause zu fahren.
Die Kanarischen Inseln wurden letztes Jahr von über 18 Millionen Touristen besucht, die meisten davon aus Deutschland und Großbritannien. Im Vergleich leben im Augenblick nur 2 Millionen Einheimische auf den Inseln, und die Zahl fällt ständig, da die meisten Kanaren keine Wohnungen mehr finden, die sie sich leisten können. Internationale Investoren kaufen im verstärkten Grad Häuser und Land, um diese dann zu hohen Preisen an Urlauber zu vermieten.
Nach Angaben der Einheimischen kommt immer weniger der Einkünfte aus dem Tourismus der Lokalbevölkerung zugute. Einer der aufgesprühten Slogans, der als besonders prominent hervorsticht, weist darauf hin, dass die einheimischen Arbeiter im Touristenbereich durchschnittlich nur 1200 EUR pro Monat verdienen. Zudem kommt ein immer bedrohlicher werdender Wassermangel, der den Touristen zugeschrieben wird, und der Ärger mit Trunkenheit in großen Gruppen, Abfallbergen, chaotische Verkehrszustände und Lärm bis in die frühen Morgenstunden. Die Bürgermeisterin von Lanzarote ging jetzt sogar so weit zu fordern, dass Reiseunternehmen auf eine mehr gehobene Klientel fokussieren sollten, denn ihre Insel hätte den Pöbel gründlich satt.
Die spanische Regierung und die Behörden der kanarischen Inseln sind gerade dabei, über neue Regeln und Gesetze zu verhandeln, die schon ab diesem Jahr gültig sein werden. Demnach werden nicht nur hohe Bußgelder für Trunkenheit verlangt und der Alkoholverkauf insgesamt eingeschränkt, sondern auch Öffnungszeiten für Bars und Restaurants stark verkürzt. Außerdem würden die Spanier auch gerne Deportationen und lebenslange Aufenthaltsverbote für die schlimmsten Übeltäter veranlassen, werden aber in diesem Zusammenhang vom EU-Recht zur freien Bewegung im Euroraum überstimmt.
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Kann ich verstehen.
Ich war auch schon auf Lanzarote, in meinem Hotel ganz wenige Deutsche, dafür überwiegend Engländer, deren Benehmen sehr zu wünschen übrig ließ.
Ich für meine Person benehme mich wie es sich gehört, produziere wie zuhause möglichst wenig Müll und verbrauche auch wie zuhause wenig Wasser.
Zwischenzeitlich ist Urlaub auf den Kanaren, gehe von einem 4*Hotel aus, recht teuer geworden, sodaß "der Pöbel" diesen Urlaub wohl nicht mehr bezahlen kann, es sei denn er begnügt sich mit ein paar Tagen Urlaub.