Katastrophenzustände in weiten Teilen Deutschlands

Gestern erlebte Deutschland den heißesten Tag des Jahres. In weiten Teilen des Landes kletterten die Temperaturen bis auf über 36 Grad Celsius hinauf und erreichten damit einen neuen Rekord, seit die Messungen begonnen haben. Besonders heiß war es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Baden-Württemberg, gefolgt von der Rheinland-Pfalz. Mit den hohen Temperaturen kamen über Nacht auch die unausweichlichen Gewitter, die in weiten Teilen Deutschlands zu Überschwemmungen, entwurzelten Bäumen und sogar Flugumleitungen geführt haben. 

Mehrere Zugunglücke 

Entwurzelte Bäume haben in mehreren Städten zu entgleisten Zügen geführt. In Bayern im Bereich des Chiemsees ist der österreichische Eurocity EC 117 zwischen Bad Endorf und Prien mit einem Baum kollidiert. Im Zug befanden sich mehr als 200 Fahrgäste, die alle evakuiert werden mussten. Bisher ist nicht bekannt, ob es bei dem Zwischenfall zu Verletzten kam. Auch bei Hennef in Nordrhein-Westfalen versperrte ein umgestürzter Baum die Gleise und konnte aufgrund des Unwetters nicht gleich entfernt werden. 80 Passagiere mussten vom Zug geholt werden und die Strecke ist noch immer nicht für die Bahn befahrbar. 

Häuser überschwemmt 

Viele Hauseigentümer waren über Nacht gezwungen, ihre Keller auszupumpen, nachdem starke Regenfälle zu Überschwemmungen geführt haben. In Gondelsheim im Landkreis Karlsruhe trat der Saalbach über die Ufer und setzte den gesamten Ort unter Wasser. Die Gemeindeverwaltung hat einen Notstand ausgerufen und die Anwohner gebeten, einander zur Seite zu stehen. Eine Evakuierung der Gemeinde ist nach Angaben der Polizei jedoch vorläufig nicht nötig. Im gleichen Landkreis schlug der Blitz in ein Mehrfamilienhaus ein und steckte es in Brand. Die Bewohner des Hauses mussten vorläufig in einer Kirche vor Ort Zuflucht suchen. In Ostfriesland wurde insbesondere die Stadt Aurich gebeutelt. Hunderte Feuerwehreinsätze wurden innerhalb von wenigen Stunden ausgeführt und insbesondere das örtliche Krankenhaus sowie ein Pflegeheim waren von den unerwarteten Wassermassen betroffen. 

Flug- und Straßenverkehr betroffen 

Ebenfalls im Karlsruher Umkreis kam es zu schweren Überflutungen. Straßen und mehrere Autos wurden von den Wassermassen weggeschwemmt, einige mit den Fahrern immer noch hinter dem Steuerrad. In Duisburg musste sowohl die Autobahn 59 als auch die Autobahn 42 nach Überschwemmungen gesperrt werden. Vom Dortmunder Flughafen kamen Berichte, dass Flugzeuge aufgrund der Wetterlage umgeleitet werden mussten. Trotz der großen Zerstörung sind bisher in den betroffenen Gebieten keine Opfer mit schwerwiegenden Verletzungen bekannt. Lediglich in Nordrhein-Westfalen berichtet die Polizei von einem Leichtverletzten mit einer Platzwunde, die das Resultat eines Unfalls mit einem riesigen Hagelkorn war. 

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Alexander Grünstedt