Schneepflug-Einsatz am 4. August mitten in Deutschland? Tatsächlich ist das genau so passiert, und zwar in der Stadt Reutlingen, wo ein starkes Unwetter eine 30 Zentimeter dicke Hageldecke hinterließ und dadurch die Straßen in ein “Winter Wonderland” verwandelte.
Die Gasen mussten also tatsächlich vom Technischen Betriebsdienst und mit Schneepflügen geräumt werden. Abflussschächte waren von Laub und Hagel verstopft worden, das Wasser drang binnen kürzester Zeit in Tiefgaragen, Keller und Wohngebäude ein.
Die Berufsfeuerwehr musste mit 250 Mann ausrücken, zusätzlich alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr. Rund 100 Einsätze wurden verzeichnet. An verschiedenen Orten stieg der Wasserpegel so stark, dass Flüsse über die Ufer traten.
Solche Wärmegewitter mit Hagel gibt es im Sommer häufiger. Heiße Luft steigt auf und mischt sich in großen Höhen mit kälterer Luft, wobei Eiskristalle entstehen. Durch Auf- und Abwinde werden diese Eiskristalle dann herumgeschleudert, nehmen mehr Wasser auf und werden dadurch immer größer. Schließlich fallen sie dann als Hagel vom Himmel.
In Deutschland muss man sich keine Sorgen um einen Wintereinbruch mitten im Sommer machen, im Gegenteil. Ab Samstag wird es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) wieder schön, es bleibt größtenteils trocken bei immer wiederkehrender Sonne. Die warme Luft kommt aus Südwesteuropa zu uns. Am Dienstag erreichen die Temperaturen maximal die 25-Grad-Marke, am Mittwoch können es schon bis zu 27 Grad sein.
Überschwemmungen in Slowenien und Österreich
Die heftigen Unwetter trafen unsere Nachbarn Österreich und Slowenien schwer. Heftiger Starkregen und Hochwasser zwang im Süden Österreichs zahlreiche Menschen, ihre Häuser zu verlassen. Der Karawankentunnel nach Slowenien musste gesperrt werden, was zu einem langen Stau im Reiseverkehr führte. In Slowenien sind mehrere Landesteile von katastrophalen Überschwemmungen betroffen. In der gebirgigen Gegend Koroška waren einige Orte von der Außenwelt abgeschnitten, in der Stadt Črna na Koroškem mehr als 2000 Menschen ohne Wasser, Strom und Mobilfunknetz. Drei Menschen starben, darunter zwei niederländische Touristen, die vermutlich vom Blitz erschlagen wurden.
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