Keine Knöllchen mehr: Autofahrer im ganzen Land sind begeistert

Der Traum vieler Autofahrer wird wahr: Im ganzen Land gibt es keine Knöllchen mehr! Der Grund ist, dass die Ordnungshüter Tschechiens streiken und bis Ende der Woche auf das Ausstellen von Strafzetteln und andere Tätigkeiten verzichten.

Laut Vertretern der tschechischen Polizeigewerkschaft wird für schwerwiegendere Verstöße, bei denen Punkte im Verkehrsregister entstehen, eine Ausnahme gemacht. Strafzettel für Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken und Geschwindigkeitsverstöße wolle die Stadt- oder Gemeindepolizisten sowie die Verkehrspolizei aber nicht ausgeben.

Polizeiführung gegen Gewerkschaft
Dabei ist den rund 40.000 Polizisten in Tschechien ebenso wie ihre Kollegen in Deutschland eigentlich kein Streik erlaubt. Die Führung der Polizei kritisiert die Aktion daher auch aufs Schärfste: Der Streik könne das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheitsorgane untergraben. Die Gewerkschaften hingegen beklagen eine zunehmende Belastung durch Bürokratie. Viele Stellen blieben unbesetzt, auch weil die Einstiegsgehälter zu niedrig seien.

Innenminister machte kleines Angebot
Der tschechische Innenminister Vit Rakusan will die Monatsgehälter bei der Polizei im nächsten Jahr im Schnitt um umgerechnet rund 60 Euro erhöhen. Die Gewerkschaften forderten aber umgerechnet 160 Euro. Die Arbeitnehmervertreter planen bis zum Jahresende noch andere Protestaktionen, über deren Form noch keine Details bekannt sind.

Strenger Bußgeldkatalog Tschechiens
Die Knöllchen in Tschechien haben es in sich: Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von kostet bis zu 400 Euro Strafe. Waren es mehr als 50 Kilometer pro Stunde zu viel, können es gar 1000 Euro werden. Auf Handy am Steuer steht ein Bußgeld ab 100 Euro, auf das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes mindestens 65 Euro. Wer am Steuer betrunken erwischt wird, zahlt bis zu 1000 Euro Strafe.

Auch deutsche Urlauber waren bis jetzt nicht vor den tschechischen Bußgeldbescheiden sicher: Aus dem europäischen Ausland können diese durch ein Vollstreckungsverfahren auch in Deutschland eingeholt werden. Ein Fahrverbot oder der Vermerk von Punkten in Flensburg sind aber nicht zu befürchten.

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Martin Beier