Kidnapping mitten in Köln: Entführer bekennen sich zur Tat

Eine Entführung am helllichten Tag mitten in Köln sorgt für offene Münder bei der Bevölkerung. Mittlerweile meldeten sich die Täter und enthüllten ihre politischen Gründe dafür, die berühmte „Sendung mit der Maus“-Statue des WDR mitgenommen zu haben.

Die berühmteste Maus Deutschlands begleitete große Teile der Bevölkerung durch die Kindheit. Aus diesem Grund ist ihr eine eigene Statue in Köln gewidmet. Am 15. Oktober wurde diese plötzlich entwendet und damit ein ganz besonderer Kriminalfall in Gang gebracht.

Kidnapping “ist nicht in Ordnung”
„Wenn das Ganze ein Witz sein soll, hoffen wir auf eine gute Pointe“, hatte sich WDR-Programmdirektor Jörg Schönborn am Dienstag wütend gezeigt. „Aber im Ernst: Die Maus gehört unserem Publikum und es ist nicht in Ordnung, sie zu kidnappen – egal, was man damit machen will.“

Mysteriöse Nachricht und Spuren hinterlassen
Der Sender appellierte an die unbekannten „Entführer“, die Statue umgehend zurückzubringen. Die Kidnapper hatten lediglich ein Schild hinterlassen – darauf zu lesen: „Ich muss etwas Wichtiges erledigen … macht euch keine Sorgen … in ein paar Tagen bin ich wohlbehalten wieder zurück.“

Auf dem Schild wird zudem auf einen Instagram-Kanal verwiesen, wo ein Video mit der Maus-Statue zu finden ist, wie sie in einem Weinberg steht. Die Maus mache sich Sorgen um ihre Freunde beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen, da diese bedroht seien, so die nach wie vor unbekannten Absender.

Entführte Maus wieder aufgetaucht
Der Sender zeigt dennoch kein Verständnis für die Aktion: Die Maus dürfe nicht für politische Kampagnen benutzt werden. Am Mittwoch gab es dann Entwarnung: Die Kampagnenorganisation Campact outete sich als Entführer und zeigte die Statue einen Tag nach ihrem Verschwinden, rund 150 Kilometer entfernt in Mainz.

„Die Maus wird im Rahmen ihres Ausfluges in mehreren deutschen Städten Halt machen, um ein Zeichen gegen die drastischen Kürzungen im Informations- und Bildungsangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) zu setzen“, erläuterte die Geschäftsführerin der Organisation, Astrid Deilmann, die Geheim-Aktion.

Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird Thema
Mainz sei dabei nur der erste Stopp. Erst Ende der Woche soll die Maus wieder in ihre Heimat beim WDR zurückkehren, so Campact. Als Motivation für die Aktion nannte sie die Debatten über die zukünftige Ausgestaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Denn Ende Oktober planen Politiker, über eine Rundfunkreform zu sprechen und dabei auch Finanzierungsfragen zu thematisieren. Unter anderem wird es um die Frage gehen, ob der Rundfunkbeitrag zum 1. Jänner 2025 steigen soll. Bei kleineren Sendern könnten die Ressourcen in weniger Angeboten gebündelt werden.

Kommentare anzeigen

  • Zwischen "Diebstahl", wie hier und "Kidnapping" (Entführung von Menschen) ist ein kleiner Unterschied!

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Martin Beier