Eine kontrollierte Sprengung einer Weltkriegsbombe hat in Potsdam zu schweren Schäden geführt. An umliegenden Häusern gab es abgedeckte Dächer und kaputte Scheiben. Detoniert war eine Bombe, die doppelt so schwer wie gewöhnlich war.
Gelegen hatte der Blindgänger am Rande eines Wohngebietes: Am Samstag sind bei der Sprengung einer Weltkriegsbombe in Stahnsdorf im Landkreis Potsdam Mittelmark mehrere Häuser beschädigt worden. Es wurden Dächer abgedeckt, es gingen Fensterscheiben zu Bruch und zwei Häuser insgesamt als unbewohnbar deklariert, wie die Feuerwehr am Samstag durch einen Sprecher erklären ließ.
Die 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe musste gesprengt werden, da nach Informationen des Kampfmittelräumdienstes eine Entschärfung unmöglich war. Mehrere tausend Menschen waren aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen.
Gefunden hatten die Fliegerbombe englischer Bauart am Freitag Bauarbeiter bei Baggerarbeiten. Um den Fundort im Norden der Gemeinde war dann ein Sperrkreis von 1000 Metern eingerichtet worden. Dies betraf auch die angrenzenden Ortschaften Teltow und Kleinmachnow. Im Umkreis um den Fundort befinden sich Wohnhäuser, Geschäfte und auch einige kleine Pensionen.
Entschärfung zog sich bis in die Nacht
Die Gemeinde teilte am Freitag zunächst mit, dass an dem Sprengkörper ein intakter Langzeitzünder sei und dieser entschärft werden könnte. Allerdings hatte sich am Freitagabend abgezeichnet, dass eine Entschärfung wohl bis in den Samstagmorgen hinein dauern würden. Schlussendlich wurde die Mitteilung herausgegeben, dass das Objekt gesprengt werden müsse.
Die Bombe wurde dann gegen 3.30 Uhr kontrolliert gesprengt. Gegenüber dem RBB sagte der Sprengmeister Mike Schwitzke, dass die Bombe mit 500 Kilogramm doppelt so schwer war, wie solche, die für gewöhnlich in Potsdam gefunden werden.
Zu hören war die Explosion bis nach Teltow-Seehof, Zehlendorf und Lichtenrade, wie der Bürgermeister Bernd Albers auf Twitter schrieb. Zu dieser Zeit konnten die Anwohner in zwei Notunterkünften im Rathaus und einer Sporthalle unterkommen. Die Bewohner, deren Häuser unbewohnbar wurden, sind in angemieteten Hotelzimmern untergekommen. Der Sachschaden konnte bislang noch nicht klar beziffert werden.
6000 Menschen in Sicherheit gebracht
Wegen des Blindgängers mussten 3200 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Bestätigen konnte die Feuerwehr aber Angaben nicht, dass es zwischenzeitlich bis zu 6000 Menschen gewesen sein sollen.
In Brandenburgs Böden werden immer wieder Blindgänger gefunden. Über 200 Funde zählte seit der Wende allein die Landeshauptstadt Potsdam. 210 Objekte waren es bereits in Oranienburg. Diese Kreisstadt im Landkreis Oberhavel war im zweiten Weltkrieg stark bombardiert worden, denn hier waren viele Rüstungsbetriebe und chemische Industrien angesiedelt.
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