Kontrollverlust über Boeing 767: Flug-Katastrophe über Frankfurt

Überlebenskampf in einer Boeing über Frankfurt! Eine tödliche Katastrophe nie da gewesener Ausmaße konnte im Juni nur knapp verhindert werden, wie ein neu aufgetauchter Bericht belegt. Ein Boeing 767 F, als Latam-Frachter unterwegs, erlitt einen zwischenzeitlichen Kontrollverlust – die Piloten konnten die Maschine extrem knapp, nämlich nur 179 Meter, vor dem Boden abfangen.

Nur 42 Minuten war die Boeing 767 BCF von Latam Cargo am 20. Juni und mit 20 Tonnen Kerosin sowie 20,5 Tonnen Fracht an Bord unterwegs. Es hätte ein kurzer Charterflug von Amsterdam nach Frankfurt werden sollen. Um Frankfurt herum war schlechtes Wetter, stellenweise gab es Gewitter.

Im Cockpit des Umbaufrachters arbeiteten drei Piloten, einer von ihnen als Mitreisender, der nicht direkt beteiligt war. Laut einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU, der auf Daten des Flugschreibers basiert, entging das Flugzeug nur knapp einer nie dagewesenen Katastrophe. Um deren Ausmaß einschätzen zu können, wurden auch Funkumschriften der Flugsicherung und Aussagen der Crew gesammelt.

Nachdem sich die Boeing 767 stabilisiert im Anflug auf Piste 25L befand, mit Landefreigabe und der Windinformation 240 Grad und 13 Knoten, gab der Lotse um 19:51 Uhr Ortszeit erneut eine Windinfo an die Crew: „Wind check, 250 degrees, 18 knots, maximum 29“.

Die Mannschaft konnte ab 19:52 Uhr und 30 Sekunden bei einer Höhe von knapp 244 Metern über dem Meeresspiegel durch einsetzenden Regen nichts mehr sehen – der Kapitän übernahm daraufhin vom Co-Piloten die Steuerung. Nur sechs Sekunden später verloren sie die Sicht auf die Piste und brachen den Anflug auf einer Höhe von 208 Metern ab und starteten durch. Eine sogenannte Windshear Warning, also die Warnung vor Scherwinden, leuchtet auf: Das ist eine plötzliche und scharfe Änderungen der Richtung und/oder der Geschwindigkeit des Windes.

Der Kapitän reagierte darauf: Er ließ den Jet steigen und gab maximalen Schub. Doch schließlich hatte die Boeing bei einer Höhe von 867 Metern nur noch einen Längsneigungswinkel von plus 16 Grad, der Anstellwinkel dafür plus 20,92 Grad. Das Hauptfahrwerk war ausgefahren und die minimal angezeigte Fluggeschwindigkeit betrug nur noch 86 Knoten, die minimale Geschwindigkeit über Boden 60 Knoten. Viel zu wenig – es folgte daher eine Warnung vor bevorstehendem Strömungsabriss, die Steuerknüppel vibrierten als Überziehwarnung. Im Fachjargon nennt man das Stick Shaker.

„Kurz danach verlor die Flugbesatzung zeitweise die Kontrolle über das Luftfahrzeug“, heißt es im Bericht der BFU. Die Boeing 767 sank rasant zu Boden. Um 19:53 Uhr und 49 Sekunden auf einer Höhe von nur 583 Meter über Meereshöhe oder 179 Meter über Boden konnte die Crew die Frachtmaschine in letzter Minute noch stabilisieren und damit eine riesige Katastrophe verhindern. Um 20:29 Uhr konnte die Boeing sicher landen.

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  • Das ist eine gute Frage, Hr. Krüger. Diese stellte ich mir auch... "ein Schelm wer etwas böses denkt"

  • Weil es vielleicht ein getarnter Angriff der Russen war? ;-) Würde besser in die Medien passen......

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Martin Beier