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Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind in Deutschland über 2,8 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das sind fast doppelt so viele Arbeitslose wie im Vereinigten Königreich. Dort soll nun aber eine erstaunliche Initiative der Regierung eine Wende zum Besseren bringen.

Kostenlose Abnehmspritze für Arbeitslose
Der britische Premierminister Keir Starmer hat eine sensationelle Ankündigung gemacht: Übergewichtige Arbeitslose im Vereinigten Königreich sollen die Abnehmspritze kostenlos erhalten. Durch dieses Programm, so Starmer, sollen zwei große Probleme im Land gelöst werden.

Britische Regierung erwartet erheblichen Vorteil von der Abnehmspritze
Offenbar sind zahlreiche Menschen in Großbritannien arbeitsunfähig oder unmotiviert, weil sie übergewichtig sind. Indem die britische Regierung diesen Menschen die Abnehmspritze zur Verfügung stellt, will sie ihnen helfen, ihren Lebensstil zu ändern und wieder zur Arbeit zurückzukehren.

Darüber hinaus dürfte es einen zusätzlichen Nutzen geben: Eine Entlastung des immensen Drucks, unter dem Großbritanniens National Health Service (NHS) schon so lange leidet. Übergewicht wird nämlich mit vielen ernsten Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, u. a. mit Typ-2-Diabetes, hohem Blutdruck, hohem Cholesterinspiegel und einem erhöhten Risiko für Atemwegs- und Lebererkrankungen. Übergewichtige Menschen haben auch ein erhöhtes Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, insbesondere an Dickdarmkrebs.

Die britische Regierung ist durchaus der Meinung, dass eine solche Initiative Erfolg haben könnte. Laut Gesundheitsminister Wes Streeting könnte die Abnehmspritze „lebensverändernd“ sein. Um die Bereitstellung der Injektionen zu ermöglichen, sollen 279 Millionen Pfund in den US-Pharmakonzern Eli Lilly Co. investiert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Behandlung von Krankheiten im Zusammenhang mit Übergewichtigkeit den NHS jährlich rund 13,2 Milliarden Euro kostet, eine lohnende Investition, wie es scheint.

Wäre eine solche Initiative auch in Deutschland möglich?
Deutschland hat sicherlich ähnliche Probleme wie Großbritannien, was Arbeitslosigkeit und Übergewicht betrifft. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat jedoch bereits gegenüber dpa erklärt, dass für sie ein Bedenken ist, dass rezeptpflichtige Arzneimittel wie Abnehmspritzen Risiken und Nebenwirkungen haben, die nicht ignoriert werden dürfen. Gesundheitsexperten weisen auch darauf hin, dass es Langzeitwirkungen geben könnte, die noch nicht bekannt sind.

Es wird sicherlich interessant sein, zu sehen, wie erfolgreich die neue Initiative in Großbritannien sein wird. Dort ist derzeit ein Pilotprogramm in Planung. Wie der Telegraph berichtet, sollen 3000 Teilnehmer im Großraum Manchester an einer fünfjährigen Studie teilnehmen.

Neben der neuen Initiative plant die britische Regierung noch weitere Maßnahmen zu ergreifen: ein Verbot von auf Kinder abzielender Werbung für Junk-Food zum Beispiel, sowie eine effektivere Organisation der Dienstleistungen des NHS. Aber es sind vor allem die Pläne Großbritanniens zur Unterstützung der Gewichtsabnahme seiner Arbeitslosen, die die internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.