Krankenkassenpatienten: Bei Krankheit kein Lohn

Das neue Jahr gestaltet sich für Krankenkassenpatienten nicht gut: Die Zusatzbeiträge steigen, und nun der nächste Hammer: Kein Lohn soll an Krankheitstagen gezahlt werden. Das ist der Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte.

Die Krankenkassen in Deutschland leiden unter massiven Finanzproblemen: Die Kosten laufen aus dem Ruder und es kommt nicht genug Geld rein. Die Kassenpatienten spüren das schon jetzt: In diesem Jahr ist der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz von 1,7 % auf 2,5 % gestiegen. Auch gibt es weniger Behandlungen, die von den Krankenkassen übernommen werden.

Krankenkassen müssen noch mehr Geld sparen
Doch das reicht den Krankenkassen bei weitem nicht aus, um das Finanzloch zu stopfen: Es müssen extremere Maßnahmen ergriffen werden, um wirklich etwas zu bewirken. Allianz-Chef Oliver Bäte schlägt daher vor, dass Arbeitnehmer, die krank werden, auf Lohn verzichten sollen.

Unbezahlte Krankheitstage für Arbeitnehmer
Laut Bäte sollen Krankenkassenpatienten die Kosten für den ersten Krankheitstag (den sogenannten Karenztag) selbst tragen müssen. Das mag sehr hart klingen, aber der Freiburger Sozialexperte Prof. Bernd Raffelhüschen hält den Vorschlag für sinnvoll. Raffelhüschen empfiehlt darüber hinaus, dass Arbeitnehmer im Krankheitsfall drei Tage keinen Lohn bekommen sollen. Er ist der Meinung, dass eine solche Maßnahme „von der nächsten Regierung zügig umgesetzt werden“ sollte.

Kassenpatienten müssen bald wohl noch tiefer in die Tasche greifen
Der Verzicht auf Lohn im Krankheitsfall hilft den Krankenkassen, wird aber nicht ausreichen, um die massive Finanzlücke zu schließen. Im September 2024 fehlten rund 3,7 Milliarden Euro. Aus diesem Grund, so Raffelhüschen, könnte es auch notwendig werden, dass Kassenpatienten noch tiefer in die Tasche greifen und die ersten 500 oder gar 1000 Euro pro Jahr für medizinische Behandlungen selbst bezahlen. Eine weitere Maßnahme könnte darin bestehen, dass die Patienten bis zu 20 % der Kosten für Medikamente selbst tragen müssen.

Ob solche Maßnahmen bei der neuen Regierung Gehör finden werden, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass eine relativ geringe Beitragserhöhung das Problem der Krankenkassen nicht annähernd lösen wird. Krankenkassenpatienten müssen sich also darauf gefasst machen, dass es eines Tages noch schlimmer kommen wird.

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  • Wenn alle GKV‘en
    in etwa das gleiche Leisten und alle über gleiche Probleme klagen, wofür brauchen wir 90 Kassen?
    Damit geht einher, 90 Vorstände nebst Gefolge. 90 überflüssige Verwaltungen nebst Gebäude und deren Unterhalt usw. Weg damit und eine Kasse für alle inkl. Beamte, Politiker und Sonstige.

  • Warum heißt es KRANKENKASSE ??? Vorschlag von MIR dann setzt dem Allianz-Chef Oliver Bäte ein neues Gehirn OHNE Betäubung ein.

  • Sie sollen die 10 Euro Zusatzbeitrag wieder einführen...das hatte sich doch bewährt damals...

  • Ja es muß etwas geschehen, es gibt zu viele "Krankmacher", die eigentlich nicht krank sind oder wegen zu leichter Probleme einfach zuhause bleiben!!!!!!!
    Unser System der Krankschreibung und die finanzielle Absicherung laden ganz einfach zum Krankmachen ein,,
    meine Beobachtung!!!

  • @obermeier
    Was haben die privaten damit zu tun? Dort zählt need Mitglied einen eigenen Beitrag. Im Beitrag sind Rücklagen fürs Alter enthalten, die verzinslich angelegt werden. Deshalb geht es den privaten auch besser. Eine reine Umlagefinanzierung funktioniert nicht. Das gilt auch für die Rente

  • Deutschland läuft immer mehr aus dem Ruder. Und das aufgrund jahrelanger falscher Politik.
    Wir sind doch bloß noch da, um zu bezahlen und die Finanzlöcher irgendwie zu stopfen.
    Was für ein Desaster...

  • Warum gibt es in DE derzeit 95 KK? (1970 waren es ca. 1870!!!) Wofür? Warum nicht nur eine? Mit einer Grundausstattung. Und jeder kann sich Zusatz dazu buchen, wenn er möchte. Wie gesagt, eine Kasse für alle, und ALLE bezahlen einen Anteil darein!!! Oder halt privat, wer will. 🤷🤔🤷Auf jeden Fall wäre das eine Option. Meine Meinung. 😁

  • Wenn unsere Regierung für alle illegalen asylanten und Flüchtlinge den gleichen Beitrag gezahlt hätten wie es von der zahlenden Bevölkerung verlangt wird,hätten wir kein solch ein " Loch " in den Finanzen der Krankenkassen. Und das ganze jetzt seit zehn Jahren! Und wenn man bedenkt wieviel Geld mit dem Corona Schwachsinn zerstört wurde, ist diese Forderung jetzt ja wohl eine einzige Sauerei. Vielleicht sollten die Kassen erstmal die 35 Milliarden Euro vom Impfstoffdeal per SMS, von der EU Vorsitzenden VON DER LEYEN einklagen, dann wären die Löcher mehrfach gestopft und das Problem wäre vom Tisch.
    Wenn dann noch die VERSCHOLLENEN 40 Millionen vom CUM EX Skandal durch unseren BUNDESKANZLER gefunden werden, um so besser.
    Und dann erstmal alle Leistungen für die streichen, die keine BEITRÄGE in das System einzahlen, wie die ganzen illegalen Asylannten und Flüchtlinge!
    Warum soll eigentlich immer der kleine Bürger bluten?

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Kai Degner