Um das deutsche Gesundheitssystem zu entlasten, sollen Arztbesuche künftig (mehr) Geld für die Bürger kosten. Hunderte Euro pro Kopf müssen selbst getragen werden, sofern der Vorschlag von Gesundheitsökonomen sich durchsetzt.
15 Euro pro Arzttermin und mit einer Decklung von zwei Prozent des Bruttoeinkommens – das ist die Idee von Gesundheitsökonom Christian Hagist, der Professor an der renommierten Otto Beisheim School of Management in Vallendar ist. Der Vorstoß soll die Antwort auf belastete Krankenkassen, lange Wartezeiten und volle Wartezimmer sowie den chronischen Ärztemangel sein.
Krankenkassenversicherte betroffenProf. Hagist sagt der BILD: „Die Kontaktgebühr ist eine Pauschale von 15 Euro pro Fall, welche von Kassen-Versicherten bei Inanspruchnahme von ambulanten Arzt- und Zahnarztleistungen sowie bei Inanspruchnahme von Notfallambulanzen der Krankenhäuser fällig werden soll.“ Dafür soll es im Falle eines Krankenhausaufenthaltes keine Eigenbeteiligung mehr geben. Durch die Gebühr sollen die Menschen davon abgeschreckt werden, „zu oft“ einen Arzt aufzusuchen. Im Idealfall würde das den Kassen ein Plus von mindestens 15 Milliarden Euro pro Jahr verschaffen.
Die Summe der zu entrichtenden Kontaktgebühren pro Person soll eine jährliche Deckelung bekommen. Laut dem Vorschlag sollte diese Grenze bei maximal zwei Prozent des Bruttoeinkommens liegen, für chronisch Kranke bei einem Prozent. Bei einem Einkommen von 2500 Euro brutto monatlich wäre die Kontaktgebühr bei 600 Euro gedeckelt. Die Person müsste also theoretisch 40 Arztbesuche (mit) bezahlen. Aber auch zuzahlungspflichtige Arznei- und Verbandsmittel würden dazugerechnet.
Praxisgebühr für GenerationengerechtigkeitGesundheitsökonom Prof. Boris Augurzky vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen schließt sich der Forderung an und sagt zu BILD: „Grundsätzlich würde ich eine ‚Kontaktgebühr‘ befürworten. Neben der Steuerungswirkung würde eine solche Kontaktgebühr auch im Sinne der Generationengerechtigkeit sein, nachdem die jüngeren und nachwachsenden Generationen durch die aktuelle Rentenreform schon massiv benachteiligt werden.“ Er würde die Gebühr allerdings auf nur zehn Euro festlegen.
We use Cookies.
Kommentare anzeigen
Irgendwie war das doch abzusehen, dass da solche Vorschläge kommen.Tausende die bei uns leben und keine Beiträge in die Krankenkassen einzahlen, aber medizinisch versorgt werden, belasten dieses System.Dieser Personenkreis wird auch in Zukunft sicher von dieser Zusatzgebühr ausgeschlossen sein, so diese käme.
Also zahlen die wieder, die arbeiten gehen Der Zusatzbeitrag bei den Krankenkassen ist auch gestiegen.
Andererseits gibt es auch viele, die öfter zum Arzt gehen, als erforderlich.
Da alle die arbeiten gehen , pflichtversichert sein müssen, kann man da freilich den Hebel ansetzen und mehr Geld verlangen. Für gut verdienende ist dieser Zusatzbeitrag kein Problem Für Rentner mit geringer Rente und solcher die chronisch krank sind, ist das eiene zusätzliche Belastung. Auch wenn es hier eine Deckelung geben soll, es sind zusätzliche Ausgaben für den einzelnen
.
Das hatten wir doch schon, damals waren es 10 Euro Praxis Gebühr. Und gebracht hat es nix.
Die sind doch nicht ganz d... Wenn, dann schafft die Privatversicherung ab und alle in öffentliche. Das bringt schon mal Geld. Und dann zahlen auch wirklich alle die Gebühr. Und bei Rentnern und anderen Personen mit tatsächlich geringem Einkommen muss hier wirklich der Staat einspringen. Sonst heißt es: herzlich willkommen in der Mehr-Klassen-Medizin, in der manche sich faktisch keine Versorgung mehr leisten können.
Der Gesundheits Professor ist krank,nicht nur das Gesundheits System!