Gruselkabinett oder Faszination? Der Roboter “Elenoide” kommt aus Japan und sieht wie eine Mitteleuropäerin aus. Die Roboterfrau wird an der Technischen Universität Darmstadt programmiert. Anhand der Robodame will die Universität die Wirkung auf Menschen erforschen.
Sie ist 1,70 Meter groß, schlank hat blondes, schulterlanges Haar, teilweise Echthaar, und strahlend blaue Augen. Die Rede ist hier nicht von einem neuen „Fräuleinwunder“, sondern einem Roboter. Sie bewegt die Augen, Gesichtsmuskeln, Hände und Finger und kann sprechen, lachen und sehen.
Schon im Video ist das ganze sehr surreal- wie muss es wohl sein, diesen Roboter vor sich stehen zu haben. Filmbilder aus Alien oder Blade Runner scheinen da gar nicht mehr so unrealistisch.
Doch die Fachwelt ist hellauf begeistert. “Elenoide”, so der Name der hübschen Roboterdame, ist eine Sensation. Bei der Präsentation in Darmstadt löste die blonde Dame Begeisterung aber auch Unbehagen aus. Manche machen Selfies mit der Roboterfrau und schütteln ihr die warmen Hände.
Ein Rentner erzählt baff: „Als ich ‘reinkam dachte ich, es ist ein Mensch”, so Willi Völker, “Es ist alles noch ein bisschen mechanisch, aber für den ersten Schwung schon ganz schön toll.” Dann fügt der Mann aus Erbach im Odenwald hinzu: “Sie könnte noch ein bisschen hübscher sein und die Kleidung etwas weniger hausbacken.”
“Sie ist gut modelliert und rein optisch gut gemacht”, so Ruth Thieme von der TU. Bein manchen Besuchern löst „Elenoide” einfach nur Unbehagen aus. Noch haben die Forscher keine Ahnung wie Menschen auf Menschenroboter reagieren, doch genau das soll jetzt erforscht werden.
Jetzt wird erst einmal viel Forschung und Programmierarbeit in die Robofrau gesteckt. Die Anschaffung betrug schon allein fast eine halbe Millionen Euro. Damit Elenoide ab dem Frühjahr „halbwegs autonom“ ist, wird noch viel Arbeit hineingesteckt. Dann kann sich die Robodame auch schon mal mit einem Menschen über ein Thema unterhalten.
„Elenoide“ soll auch einen Arbeitsplatz bekommen, so im Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck, wo sie zum Beispiel an der Rezeption des Unternehmens eingesetzt werden soll. Der Geschäftsführer Dietmar Eidens möchte die Belegschaft auf den Einsatz solcher neuen Technologien vorbereiten.
Die Statistikerin Gabriele Prinz ist noch unschlüssig: “Es ist schon ein bisschen unheimlich, ich finde es besser, wenn ein Roboter wie ein Roboter aussieht”, so die Frankfurterin. Wer als Model für „Elenoide“ stand ist allerdings geheim.
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