Mit dem neuen Postgesetz kommen weitreichende Änderungen auf die Deutsche Post zu. Für Verbraucherinnen und Verbraucher könnte das für viel Frust sorgen, denn ein beliebter Service der Deutschen Post soll nicht nur teurer, sondern auch langsamer werden.
Das Postgesetz ist schon seit 1998 nicht mehr überarbeitet worden: Höchste Zeit also, dass es aktualisiert wird, so die Deutsche Post. Diese Aktualisierung, die nun noch vor der Sommerpause von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden soll, dürfte allerdings nicht allen Bürgern gefallen.
Wie so viele Unternehmen hatte auch die Deutsche Post in den letzten Jahren mit steigenden Kosten zu kämpfen. Deshalb muss sich nun auch die Zustellung von Briefen ändern. Derzeit müssen mindestens 80 % der Briefe am nächsten Werktag zugestellt werden und 95 % sollten am zweiten Tag am Zielort sein. Nach dem neuen Gesetz sollen 95 % der Standardbriefe erst am dritten Werktag beim Empfänger ankommen. 99 % sollten dann bis zum vierten Werktag ihr Ziel erreichen.
Da die meisten von uns einen Großteil ihrer Kommunikation auf elektronischem Wege abwickeln, wird die Verspätung für viele vielleicht nicht so schlimm sein. Der Grund dafür ist, dass es keine Nachtflüge mehr für die Deutsche Post geben wird: Dies sei eine sehr notwendige Maßnahme, um Kosten zu sparen und die Emissionen zu senken. Erhöhte Kosten für Treibstoff und Löhne lassen sich aber nicht so einfach bewältigen. So ist es gut möglich, dass auch die Portokosten steigen müssen.
Weitere Änderungen, die das neue Gesetz mit sich bringt, betreffen die Art und Weise, wie schwere Pakete zugestellt werden – in der Regel werden künftig zwei Postangestellte benötigt, um ein Paket mit einem Gewicht von mehr als 20 kg zuzustellen. Außerdem soll das Netz der Postämter mit Brief- und Paketautomaten weiter ausgebaut werden.
“Die rot-grün-gelbe Koalition beweist ein weiteres Mal: Wir packen schwierige Themen an und machen dieses Land fit für die Zukunft”, lobte die wirtschaftspolitische Sprecherin Sandra Detzer mit Blick auf das neue Gesetz. Die Deutsche Post ist zwar dankbar, dass das neue Gesetz so zügig verabschiedet wird, weist aber auch darauf hin, dass es noch “erhebliche Schwächen” gibt. Dazu gehöre, dass für die Wettbewerber mehr Netzzugänge geschaffen würden. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Briefdienste, Walther Otremba, wies jedoch darauf hin, dass Wettbewerb in diesem Fall nichts Schlechtes sei, denn “der Briefmarkt dürfe nicht zur “Milchkuh” des internationalen Logistikkonzerns DHL werden”.
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Alles Bewährte wird von einer ideologiegetriebenen Politik, jenseits der Bevölkerungsmehrheit, verschlimmbessert. Jetzt geht es sogar an die Grundbedürfnisse der Kommunikation - unfaßbar.
Wer macht all diese neuen Gesetze, die für den Verbraucher und Normalbürger alles teuerer, langsamer und schlechter machen?
Die Post müsste nur noch mit der Bahn zwischen den Sortierzentren transportiert werde, Die Sortierzentren müssten Bahnanschluß erhalten.