Lebensbedrohliche Gefahr durch Stiche der Kriebelmücke

Das aktuelle Klima ist perfekt für die Kriebelmücke. Ihr Stich ist nicht nur unangenehm, er kann sogar lebensbedrohlich werden.

Es ist Hochsaison für die Kriebelmücke. Sie sieht aus wie eine kleine, schwarze Fliege und sie nähert sich nahezu geräuschlos. Ihr Stich bleibt zunächst unbemerkt, weil sie ein Sekret absondert, um den Schmerz zu lindern. Doch ihr Speichel enthält einen giftigen Cocktail. In schlimmsten Fall verursacht die kleine Mücke sogar eine Blutvergiftung.

Die Kriebelmücke sticht anders als die berühmte Stechmücke. Deswegen hinterlässt sie auch andere Spuren an ihrer Beute – Tiere oder Menschen. Eigentlich stechen Kriebelmücken nicht wirklich, sondern sie sägen eine kleine Wunde in die Haut und saugen dann das daraus fließende Blut auf. Weil die Plagegeister dabei ein schmerzlinderndes Sekret absondern, spürt man den Angriff meistens nicht. Allerdings sieht man ihn hinterher deutlich. Diese Methode des Blutsaugens hinterlässt kleine, blutige Wunden, zuweilen auch schmerzhafte Blutergüsse.

Speichel enthält teilweise toxische Inhaltsstoffe
Der Cocktail den die Kriebelmücke beim Saugen in die Wunde ihres Opfers lässt, enthält teilweise toxische Inhaltsstoffe, die zu heftigen Reaktionen führen können. Außerdem enthält der Speichel Histamin, weswegen Allergiker auf die Stiche der Kriebelmücke reagieren können. Auch fördert das Histamin eine Entzündungsreaktion, weswegen die Stiche unangenehm anschwellen und wochenlang schmerzen können. Weil die Kriebelmücke beim Blutsaugen eine offene Wunde produziert, kann sogar eine Blutvergiftung entstehen, wenn Bakterien an der Stichstelle eindringen.

In der Nähe von kleinen, fließenden Gewässern
Im Gegensatz zur gemeinen Stechmücke, die ihre Larven in stehenden Tümpeln hinterlässt, zieht die Kriebelmücke leicht fließende Gewässer vor, da ihr Nachwuchs einen hohen Sauerstoffbedarf hat. Besonders verbreitet ist die Kriebelmücke daher in naturnahen Gebieten mit sauberen Bachläufen. Auf der Nahrungssuche können die Weibchen allerdings über 10 km zurücklegen. Sie sind nicht so sonnenscheu wie andere Stechmücken, kommen dafür aber auch nicht in Häuser. Angelockt werden Sie von Schweißgeruch. Als Saugstelle bevorzugt die Kriebelmücke dünne Hautpartien. Daher stechen sie besonders gerne an Kopf, Gesicht, Knöcheln und Handgelenken.

Obwohl die Kriebelmücke streng-genommen graublau ist, wird sie mit bloßem Auge meist als kleine schwarze Fliege wahrgenommen – ähnlich wie Obstfliegen. Im englischsprachigen Raum wird der Blutsauger daher auch Blackfly („schwarze Fliege“) genannt. In Deutschland sind rund 50 Arten der Kriebelmücke heimisch, die Meisten fliegen von April bis Oktober.

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Sara Breitner