Tausende Deutsche zittern vor einem Feuer-Inferno, das sich gnadenlos durch die Wälder frisst. In besonderer Gefahr sind alle, die in der Gegend Ludwigslust-Parchim im Einsatz gegen die Flammen sind. Die Einsatzkräfte versuchen derzeit, dem Brand Herr zu werden, der Montagnachmittag auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen ausgebrochen ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass immer wieder alte Weltkriegsmunition explodiert. Das Feuer wird somit immer wieder verstärkt, immer wieder knallt es laut. „Das ist kein einfacher Wumms, es geht ‘peng, peng, peng‘. Mehrmals hintereinander. Die Granatsplitter können sehr weit fliegen!“, so Landrat Stefan Sternberg zur BILD. Für die Feuerwehr bedeutet das: Es ist ein extrem gefährlicher Einsatz. Permanent müssen die kontrollieren, ob genug Abstand zum Feuer besteht.
Dazu kommt: In Deutschland ist es derzeit extrem heiß und trocken. Am Waldboden liegt viel totes Holz, welches die Glut für lange Zeit am Boden halten kann. Die Nadelbäume brennen gut, vor allem da sie ausgetrocknet sind. „Bei einem Brand 2019 war es so, dass wir intakte Kiefern hatten. Die brannten zwar unten, aber die standen noch so im Saft, dass sich das Feuer nicht bis oben hochgezogen hat. Jetzt haben wir richtige Schwedenfackeln, die wie Streichhölzer anfangen zu brennen, umfallen.“
Der Wind trägt die Funken weiter, die bei der Explosion der Munition in die Luft geschleudert werden. So breitet sich die Feuerwalze weiter aus und bewegt sich auf den zu Lübtheen gehörenden Ortsteil Volzrade zu. Am Montagabend waren es noch 800 Meter, doch jetzt steht das Feuer kurz davor. „Der Abstand verkleinert sich. Heute Morgen sind es 700 Meter gewesen, jetzt sind es nur noch 500 Meter. Da verstärken wir massiv die Kräfte. Wir sind vom Wind und der Temperatur abhängig. Das wird das Thema der nächsten Stunden werden“, erklärt Landrat Sternberg.
Es wird dringend Unterstützung aus der Luft benötigt. Dazu wartete man auf einen Puma-Hubschrauber mit Löschsack, der aufgrund der NATO-Übung nicht starten durfte. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zu BILD: „Die Sicherung des Feuers und die Eindämmung ist wichtig und wir brauchen das Wasser aus der Luft. Mir wurde vom Chef des Landeskommandos zugesichert, dass der Löschhubschrauber Vorrang vor der NATO-Übung hat.“
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