Lieferengpässe: Diese Lebensmittel werden derzeit knapp

Lieferengpässen plagen derzeit den deutschen Lebensmittelhandel: 77,7 Prozent der Unternehmen klagen über Knappheiten. Bald vergriffen sind in Ländern wie Großbritannien vor allem Obst und Gemüse, bereits jetzt werden diese nur noch rationiert abgegeben – in unseren Breiten berichtet das Ifo-Institut dagegen von sinkender Nachfrage!

„Die Zahl der Unternehmen, die von Lieferproblemen berichten, ist nach wie vor auf einem hohen Stand“, berichtet Ifo-Experte Patrick Höppner. Jeder zweite befragte Betrieb im Einzelhandel sei von Engpässen betroffen, in der Lebensmittelbranche sogar mehr als drei Viertel (77,7 Prozent). Man hofft allerdings auf Entspannung: „Nachlassende Lieferprobleme dürften dazu beitragen, die Preisanstiege bei Lebensmitteln im weiteren Jahresverlauf zu verlangsamen“, so Höppner.

Die Knappheit führt auch zu konstanter Erhöhung der Preise. Mittlerweile ist Energie von Lebensmitteln abgelöst worden, wenn es um den Grad der Teuerung geht: Im März stiegen deren Preise um 22,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, Energie nur noch um 3,5 Prozent. Die deutschen Bürger kaufen somit auch weniger ein: Im ersten Quartal 2023 nahmen 28,4 Prozent der befragten Händler einen Rückgang der Nachfrage wahr. „In der Tendenz kaufen die Kunden weniger Lebensmittel und wählen diese auch preisbewusster aus“, sagte Höppner. Lieferschwierigkeiten gibt es auch in der Autobranche: 77,9 Prozent der befragten Unternehmer vermeldeten im vergangenen Monat Engpässe.

Schuld an der Knappheit von Gemüse und Obst sind extreme Wetterbedingungen in Südeuropa und Nordafrika. “Aus Spanien kommt derzeit viel weniger Gemüse als sonst zu dieser Jahreszeit üblich«, sagt etwa Rudolf Behr, einer der größten deutschen Gemüseproduzenten, der nahezu alle Lebensmitteleinzelhändler und Discounter im Land beliefert. Ungewöhnlich kaltes Wetter bremste das Wachstum von Salaten & Co. Im November und Dezember war es in Spanien dann aber wiederum wärmer als sonst. Die Folge: “Das Gemüse wuchs viel zu schnell, es war ein Überangebot auf dem Markt”, sagt Behr. Da es sich um frische Ware handelt, lässt sich das Gemüse nicht lagern.

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Martin Beier