Mehrere Personen bei Kaiserslautern von Raubtier verletzt – Behörden besorgt

Blutende Bisse und geschockte Menschen in der Notaufnahme – mehrere Angriffe durch einen aggressiven Hecht in einem Natursee in Rheinland-Pfalz beschäftigt die Behörden. Dass es ein Hecht gewesen sein muss, der die Schwimmer so schlimm zurichtete, da sind sich Experten einig. „Im See besteht eine erhebliche Gefahr durch Hechtbisse“, sagt Christine Richter, Vorsitzende der Paddlergilde Kaiserslautern.

Erst im August kam eine Frau mit Bisswunden an der Hand ins Westpfalz-Klinikum, nur drei Wochen zuvor hatte ein Mann in der Kniekehle einen schweren Biss erlitten. „Um die hatten sich ebenfalls Ärzte im Klinikum gekümmert. Die Fälle sind dokumentiert, ebenso ein dritter“, hieß es. Zumindest einer der Betroffenen meint, einen Hecht gesehen zu haben, der ihn angegriffen hat.

„Der Hecht hatte sich in der Kniekehle verbissen, und der Schwimmer musste von Hand das Maul öffnen. Er erlitt Schnitt- und Bisswunden an Bein und Hand.“ Auf Fotos sollen die Wunden „gruselig“ ausgesehen haben. „Der Verletzte schwamm zum Zeitpunkt des Angriffs nicht im Schilf, sondern mitten im See und ist ein kräftiger Mann“, wurde ihr geschildert.

Die Expertin war verwundert – dachte sie doch, „dass ein solcher Fall nur alle 100 Jahre vorkommt“. Aber nur kurze Zeit später meldete sich eine weitere Frau, die ebenfalls im Krankenhaus nach Hechtbissen Wunden an der Hand aufwies, die genäht werden mussten.

„Ich kenne die Menschen, die vor Ort waren, als die Frau aus dem See kam: Sie konnte sie nicht selbst versorgen, da die Wunden so stark bluteten.“ In der Notaufnahme sei der Frau von den Ärzten mitgeteilt worden, dass sie die dritte Person mit Hechtbissen aus dem Gelterswoog sei.

Früher war das Baden im Gelterswoog untersagt. Heute ist es gegen ein Eintrittsgeld gestattet. Der See ist zwölf Hektar groß und 3,50 Meter tief, als Naturdenkmal anerkannt und unter Schwimmern äußerst beliebt. Grund genug für die Stadt Kaiserslautern, sich mit dem “Problemhecht” auseinanderzusetzen. 

„Wir sind in Abstimmung mit den zuständigen Stellen, um uns einen Überblick über den Fischbestand im Gewässer zu beschaffen“, sagt Bettina Dech-Pschorn, Leiterin des Umweltschutzreferates. Sobald man Zahlen kennt, will man über „Pflegemaßnahmen“ entscheiden. Das könnte auch eine Reduktion des Bestandes bedeuten.

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Martin Beier