Der Sommer ist die Zeit von Bienen, Mücken und Wespen. Unter anderem jedenfalls. Genauso häufig kommen aber auch Hornissen vor. Allerdings sind sie wesentlich gefährlicher als andere Insekten mit Stachel. Deswegen ist die Stimmung in einem Mehrfamilienhaus in Leipzig seit Wochen auch ziemlich bedrückend. Die Mieter trauen sich kaum noch ins Treppenhaus, denn Hornissenschwärme haben hier ihre Nester gebaut.
Die Anspannung in dem Plattenbau ist groß. Nicht zuletzt auf Grund der Allergiker, die in besagtem Haus leben. Denn für diese kann nein Hornissenstich sogar einen tödlichen Ausgang haben.
Während die Insekten ihre Nester zu Beginn nur außen an den Nischen des Hauses bauten, haben sie sich inzwischen Auch im Hausflur niedergelassen. Die Lage eskaliert zunehmend, doch Hilfe bleibt aus.
Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB), die als Vermieter verantwortlich ist, hat bisher nicht reagiert. „Wir weisen seit zwei Wochen auf das Problem hin, aber bislang kam keine Hilfe. Muss erst etwas Schlimmes passieren?“, fragt sich Bewohnerin Suse Chlebus verzweifelt. Auch die Feuerwehr konnte ihr bislang keinen Rat geben.
Auf eine Nachfrage der BILD-Zeitung bei der LWB erklärt eine Sprecherin, dass das Problem zwar bekannt sei, aber angeblich keine Nester im Treppenhaus existieren. „Die Insekten leben in beziehungsweise an der Fassade unweit eines Treppenhausfensters.“ Die Mieter sollen die Fenster geschlossen halten und auf das Ende der Hornissensaison im Herbst warten – ein schwacher Trost für die besorgten Hausbewohner.
Das größte Hindernis: Hornissen stehen in Deutschland unter strengem Schutz. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist es verboten, die Tiere zu töten oder ihre Nester zu zerstören. Bevor eine Umsiedlung stattfinden kann, muss die Naturschutzbehörde des Landkreises zustimmen. Selbst dann darf nur ein Spezialist diese heikle Aufgabe übernehmen. Verstöße gegen diese Regelung können empfindliche Bußgelder von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen.
Für die Hausbewohner bedeutet das: Der Albtraum könnte noch Wochen andauern. In der Zwischenzeit bleibt ihnen nur die Hoffnung, dass der Vermieter und die Behörden bald eine Lösung finden – bevor wirklich etwas passiert.
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