Ein blutiger Vorfall in einem Linienbus erschüttert Nordrhein-Westfalen. Eine Person attackierte mehrere Fahrgäste mit einem Messer. Drei der Opfer schweben in Lebensgefahr.
Siegen-Eiserfeld, NRW: Am Freitagabend wurden in einem Linienbus auf dem Weg zum Stadtfest in Siegen sechs Personen mit einem Messer angegriffen. Nach offiziellen Angaben wurden drei Fahrgäste dabei lebensgefährlich verletzt. Ein Opfer erlitt schwere Verletzungen, zwei weitere kamen mit leichten Verletzungen davon.
Die blutige Attacke ging von einer 32-jährigen Frau aus. Sie wurde umgehend festgenommen und sei bereits polizeibekannt. Ein Terrorakt wird ausgeschlossen, teilte die Polizei mit: “Es besteht aktuell keine weitere Gefahr”. Die Frau sei Deutsche und leide unter einer psychischen Störung, meldete die Presseagentur dpa. Die Pressestelle der Polizei bat explizit darum, nicht von Terror oder einem Amoklauf zu sprechen. Derartige Verweise seien irreführend und sollten weder in den offiziellen Medien noch in Sozialen Netzwerken verbreitet werden. Staatsanwaltschaft und Polizei lägen “keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv vor”.
Alle Verletzten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein
In besagtem Bus befanden sich 40-50 Personen. Es handelte sich um ein Sonderfahrzeug, das Fahrgäste zum Stadtfest in Siegen brachte. Kurz nach 19:30 Uhr habe die Täterin ihr Messer gezückt und sechs Personen angegriffen. Unter den Opfern befand sich mindestens eine minderjährige Person zwischen 16 und 18 Jahren. Die anderen Angegriffenen waren zwischen 18 und 30 Jahre alt.
Alle Opfer wurden in Krankenhäusern behandelt. Drei wurden bei dem Angriff so schwer verletzt, dass sie bis zum Samstagmorgen noch in Lebensgefahr schwebten. Drei weitere Personen wurden leicht bis schwer verletzt, konnten das Krankenhaus aber nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen.
Busfahrer habe vorbildlich reagiert
Ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd lobte die geistesgegenwärtige Reaktion des Busfahrers. Demnach habe dieser den Tumult schnell bemerkt, das Fahrzeug zum Stehen gebracht und alle Türen geöffnet, sodass die Fahrgäste ins Freie flüchten konnten. Damit habe er womöglich eine schlimmere Tragödie verhindert. Berichten zufolge hätten sich auch Kinder und Jugendliche in dem Bus befunden. Die Polizei wurde kurz darauf von mehreren Fahrgästen alarmiert.
800 Jahre Siegen wird weiter gefeiert
Bürgermeister Steffen Mues teilte Fassungslosigkeit mit: „Diese Tat hat bei uns allen absolute Fassungslosigkeit ausgelöst. Die offenbar verwirrte Einzeltäterin hat unfassbares Leid über völlig unbeteiligte Menschen gebracht, die in dem Bus unterwegs waren.“ Nachdem die Polizei die Lage als sicher beurteilt hatte, wurde das Stadtfest fortgesetzt. Bei den Festlichkeiten wird der 800. Geburtstag der Stadt gefeiert.
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