Militär schlägt Alarm: Nachts steigen Flugobjekte über Deutschland auf

Die Bundeswehr untersucht derzeit diverse ungeklärte Vorfälle mit Flugobjekten, die nachts über Deutschland aufsteigen. Befürchtet wird, dass es sich um Drohnen zur Militärspionage handelt. Vor allem in Sachsen-Anhalt sind viele dieser Flüge ungeklärt. Das Heer setzt auf Drohnen-Abwehr.

Die Flugobjekte steigen alle in der Nähe von Standorten der Bundeswehr auf, weswegen der Verdacht recht konkret ist. Mittlerweile beschäftigen sich die Sicherheitsbehörden laut  “Mitteldeutscher Zeitung” mit ungeklärten Zwischenfällen am Truppenübungsplatz Altengrabow (Jerichower Land). “In Altengrabow wurden in diesem Jahr eine mittlere einstellige Zahl an Vorfällen gemeldet”, so ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. “Ein Gutteil der Drohnensichtungen erfolgte nachts.”

Die Drohnen stiegen allesamt in den letzten Wochen und teilweise in der Dunkelheit zwischen 22 und 0 Uhr nachts auf. Mehr wird der Öffentlichkeit jedoch nicht verraten – aus Gründen der militärischen Sicherheit. “Die Bundeswehr arbeitet eng mit weiteren Sicherheitsbehörden wie der jeweiligen Landespolizei, der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt zusammen”, so das Führungskommando.

Nach “MZ”-Recherchen soll auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) eingeschaltet worden sein. Der Bundeswehr-Sprecher betonte: Drohnenflüge über Bundeswehrgelände sind grundsätzlich immer illegal.

Altengrabow ist nicht der einzige Ort, an dem es solche Zwischenfälle gab. Auch an verschiedenen anderen Bundeswehr-Standorten wurden in den vergangenen Monaten illegale Drohnen erwischt. Wie das Führungskommando sagt, habe es im laufenden Jahr “eine hohe zweistellige Zahl an Drohnenmeldungen über Bundeswehrgelände” gegeben. “Die Bundeswehr hat deshalb einen Maßnahmenkatalog für alle Standorte in Deutschland erarbeitet. Dieser sieht unter anderem den Einsatz von Drohnenabwehrmitteln wie dem Effektor HP-47 vor”, so der Sprecher. “Dieses Drohnenabwehrgewehr unterbricht unter anderem die Verbindung zwischen Drohne und GPS mittels gezielter Störung.” 

Bei handelsüblichen Drohnen erfolgt dann entweder die Rückkehr zum Piloten oder die Landung. Nicht alle Drohnen reagieren allerdings auf HP-47.

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Martin Beier