Zum Französischen Nationalfeiertag zeigte Frankreich der Welt einen Soldaten in der Luft. Merkel, Macron und weitere, europäische Regierungschefs saßen im Publikum und staunten.
Anlässlich des Französischen Nationalfeiertags am 14. Juli fand in Paris eine große Militärparade statt. Höhepunkt der Präsentation verschiedenster Streitkräfte war ein bewaffneter Mann, der auf einem „Flyboard“ (eine Art fliegendes Skateboard) über die Champs-Élysée flog.
Auf dem fliegenden Board stand sein Erfinder höchstpersönlich: Franky Zapata, ein ehemaliger Jetsky-Rennfahrer, der das Flugbrett ursprünglich aus sportlichem Interesse entwickelte. Zapata tüftelt bereits seit Jahren an der Entwicklung seines fliegenden Skateboards mit dem Namen „Flyboard Air“. 2018 entdeckte ihn das französische Militär und zahlte dem Erfinder 1,3 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Geräts – im Gegenzug darf die Armee das Board einsetzen. So wie bei der heutigen Militärparade in Paris.
Die Show, die heute so viel Aufsehen erregte, ist nicht der erste Werbe-Einsatz des Flyboards. Zapata präsentierte das Gerät bereits im November bei einer Konferenz des französischen Verteidigungsministeriums. Dort wurde es als militärische Innovation vorgestellt. Bei der Vorführung wurde dargestellt, wie fliegende Scharfschützen gegen Soldaten eingesetzt werden könnten, die von Booten aus, gegen die eigenen Streitkräfte antreten.
Der Nationalfeiertag, der eigentlich an den Beginn der französischen Revolution erinnert, stand dieses Jahr unter dem Vorzeichen der europäischen Zusammenarbeit. Darum waren auch mehrere europäische Staats- und Regierungschefs geladen. Unter den Gästen befanden sich Bundeskanzlerin Angela Merkel, der niederländische Regierungschef Mark Rutte, der belgische Premierminister Charles Michel und der scheidende EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Merkel lobte die Einladung, „als eine große Geste in Richtung der europäischen Verteidigungspolitik.“ Auch 400 Soldaten der deutsch-französischen Brigade und Hubschrauber der Bundeswehr nahmen an der Militär-Show teil.
Am Vorabend zur heutigen Militärparade hatte Macron angekündigt, dass „im kommenden September“ ein großes Weltraumkommando innerhalb der französischen Luftwaffe geschaffen werde. Ziel der Weiterentwicklung ist es, Frankreich, Europa und die Nato in die Lage zu versetzen, sich “im Weltraum und aus dem Weltraum zu verteidigen”. Frankreich macht damit einen großen Schritt im Zuge einer von der Nato kürzlich beschlossenen Weltraumstrategie. Auch die USA, Russland, China und Indien bereiten ihr Militär auf Weltraumkriege vor. Da der Einsatz von Satelliten in aktuellen Auseinandersetzungen immer bedeutender wird, gilt es als sehr wahrscheinlich, dass die Konflikte der Zukunft (auch) im Weltraum ausgetragen werden.
We use Cookies.