Dem Milka-Hersteller Mondelez werden schwere Verbrechen in Europa vorgeworfen. Ermittlungen wegen “Praktiken zur Beschränkung des grenzüberschreitenden Handels” sind im Gange. Je nach Ergebnis der Untersuchung könnte der US-Riese mit einer Geldstrafe von mehreren hundert Millionen Euro durch die EU-Kommission belegt werden.
Der US-Großkonzern Mondelez steckt in Europa in großen Schwierigkeiten: Dem Hersteller werden Preisabsprachen und absichtliche Mengenbeschränkungen seiner Produkte in Europa vorgeworfen. Dies ist ein schwerer Verstoß gegen die in der EU geltenden Wettbewerbsregeln.
Insbesondere soll der Hersteller Beschränkungen für die auf der Verpackung verwendeten Sprachen auferlegt und sich geweigert haben, bestimmte Händler zu beliefern, um die Einfuhren in bestimmte Märkte absichtlich zu begrenzen.
Die Ergebnisse der Untersuchung, die von der EU-Kommission im Januar 2021 eingeleitet wurde, stehen noch aus. Es ist jedoch aufschlussreich, dass Mondelez laut seinen eigenen Geschäftsberichten eine Summe von 300 Millionen Euro zur Seite gelegt hat, um etwaige Geldstrafen zu decken.
“Zum 31. Dezember 2022 hat das Unternehmen in Übereinstimmung mit US-GAAP eine Rückstellung in Höhe von 300 Millionen Euro als Schätzung der möglichen Kosten für die Beilegung dieser Angelegenheit gebildet”, heißt es in den Geschäftsberichten von Mondelez, die am 31. Januar dieses Jahres eingereicht wurden.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge könnte dieser Betrag nicht ausreichen, da die EU-Kommission wegen Kartellverstößen eine Geldstrafe von bis zu 10 % des weltweiten Umsatzes des Unternehmens verhängen könnte. Reuters berichtet, dass Mondelez derzeit versucht, mit den EU-Wettbewerbsbehörden eine Lösung auszuhandeln.
In Deutschland ist Mondelez im vergangenen Jahr bereits mehrfach wegen Preisstreitigkeiten mit einer Reihe von Supermärkten in die Schlagzeilen geraten. Insbesondere Edeka war sehr unzufrieden mit den großen Preisunterschieden bei Mondelez-Produkten wie Milka-Schokolade zwischen Deutschland und anderen Märkten und führt seit Ende August letzten Jahres keine Modelez-Produkte mehr in seinen Filialen.
Neben Milka beliefert Mondelez deutsche Supermärkte auch mit Produkten von Marken wie belVita, Cote d’Or, Oreo, Toblerone, Tassimo, Philadelphia, LU, Alpen Gold, Chips Ahoy, Ritz und TUC.
Foto: Ubcule, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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