Ab dem 1. Juli dürfen sich Millionen Deutsche über mehr Geld auf dem Konto freuen. Auch Sie gehören zu den Glücklichen, wenn Sie bereits in Rente sind. Denn es gibt schon wieder eine Erhöhung: Im Westen sind es 4,39 Prozent, im Osten sogar 5,86 Prozent.
Das ist umso erfreulicher, weil die Renten 2022 erst um 5,35 Prozent (Westen) und 6,12 Prozent (Osten) angehoben wurden. Alle deutschen Bürger, die vor März 2004 in den Ruhestand gegangen sind, haben das Plus bereits Ende Juni überwiesen bekommen. Der Rest erhält das Geld Ende Juli.
Kaum zu glauben: Das könnte sogar nur der Anfang eines Aufwärtstrends sein: Renten-Experte Prof. Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg sagte zu BILD: „Ab Mitte 2024 bekommen Rentner ein Plus von mindestens 5,5 bis sechs Prozent.“ Es wäre der höchste Anstieg im Westen seit 1977! Und Prof. Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft hält gegenüber der Zeitung sechs Prozent Renten-Plus 2024 für durchaus denkbar: „Die Rentenanpassung im kommenden Jahr könnte noch mal stärker ausfallen als dieses Jahr.“
Denn wo die Löhne steigen, steigen auch die Renten. Gehen diese Änderungen durch, hätten die Alten ein Plus von mehr als 15 Prozent in nur drei Jahren auf dem Konto. Raffelhüschen erklärt: „Viele Lohntarife wurden in diesem Jahr schon stark erhöht und werden erst im nächsten Sommer an die Rentner weitergegeben. Wenn es noch weitere Erhöhungen bei den Lohntarifen in diesem Jahr gibt, könnten die Renten sogar noch weit über sechs Prozent steigen.“
Arbeitnehmer müssen erst mal richtig ranklotzen, bis es auch für sie in den Ruhestand geht. Denn sie tragen das System. Sie müssen in Zukunft somit noch mehr Geld in die Rentenkasse einzahlen.
Ist wirklich kein Ende in Sicht? Doch, sagt Johannes Geyer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Ab 2025 ist eine Änderung der Rentenformel in Aussicht. Dann greife der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor: „Dann werden die Renten nicht so stark steigen wie die Löhne. Ein Plus von über drei bzw. fünf Prozent für Rentner ist dann äußerst unwahrscheinlich.“ Boysen-Hogrefe ergänzt: „Im Jahr 2025 schütten die derzeit oft genutzten Inflationsausgleichsprämien Wasser in den Wein. Da hierauf keine Beiträge gezahlt werden, steigen die Renten dann deutlich schwächer als die Löhne.“
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Wir wissen bald nicht mehr wohin mit dem vielen Geld ....
Solche Artikeln mit überspannten Titel machen mich - und ich bin der Meinung, dass auch "diese Millionen deutschen Bürger" - nur wütend. Wer schreibt sowas? Was für eine "Rekord-Erhöhung"? Hat der Schreibende nachgerechnet wieviel das in Wirklichkeit ist? Und wir sprechen hier vom Brutto-Betrag. Davon gehen noch Krankenversicherung und die Pflegeversicherung ab (die beiden Abzüge werden gleichzeitig erhöht).
Und noch eins: wie hoch ist die Inflation? Wieviel wert sind unsere Renten im Vergleich zum Vorjahr?
Solche unbedachte Artikeln verbreiten nur halbe Wahrheiten und spielen die Menschen gegeneinader aus.
In den Medien wird gerne verbreitet, so es eine Rentenangleichung gibt, wie danach die Rentner im Geld förmlich schwimmen. Dass die Pflegeverscherung erhöht wird, die Krankenkassenbeiträge ebenfalls, wird nicht erwähnt. Hinzu kommt eine Inflationsrate von über 6%.
Die Rentenanpassung ist keine Rentenerhöhung, sondern eher eine Rentenkürzung. Da wird fälschlicherweise von einer Rekorderhöhung gesprochen, was im Grund eher ein Schlag ins Gesicht der Rentner ist.
Was bleibt denn einem Rentner der 1200.--€ Rente im Monat bekommt, bei einer Anpassung von 4.9% netto übrig ?
Warum wird nicht mal darüber berichtet, wieviel mehr an Pension Beamte bekommen ?
Eine solche Schlagzeile wie diese die hier verbreitet wird, ist unbedacht und völlig übertrieben.