Mitten in Europa: Zahlreiche deutsche Urlauber mit Pistolen angegriffen

Ausgerechnet in einer der bei deutschen Reisenden beliebtesten Urlaubsdestination überhaupt kommt es aktuell vermehrt zu Angriffen auf Touristen. Zahlreiche Deutsche wurden mit Pistolen beschossen – glücklicherweise handelte es sich nur um Wasserpistolen.

Demonstranten sind derzeit an der beliebten Promenade Las Ramblas in Barcelona unterwegs und lassen ihren Ärger über den Massentourismus an den anwesenden Urlaubern aus. Mit ihren Wasserpistolen zielen sie auf die Gäste in den gut besuchten Lokalen. Die Aktion gehört zu einer großen Kundgebung gegen den Massentourismus. Ungefähr 2800 Menschen setzen ein Zeichen und sagen „Genug! Setzen wir dem Tourismus Grenzen“.

(Zu viel?) Tourismus in Barcelona
Den Urlaubern dürften die Inschriften auf den Plakaten wahrscheinlich weniger gut gefallen. „Dear Tourist, Balconing is Fun! („Lieber Tourist, spring vom Balkon“) oder „Tourists Go Home“ („Touristen geht nach Hause“) darf man da lesen. Der Ärger rührt vor allem daher, dass der immer intensivere Tourismus die Lebenshaltungskosten für alle – auch die Einheimischen – in die Höhe treibt.

Von der Politik fühlen sich die Katalanen im Stich gelassen – die Interessen der Touristen würden oft auf Kosten der Einheimischen durchgesetzt, so die Kritik. Der Massentourismus bringe zwar Geld, aber auch enorme soziale und infrastrukturelle Probleme.

Ferienwohnungen in Spanien als Streitpunkt
„Die lokalen Geschäfte müssen schließen, um Platz für Einrichtungen zu schaffen, die den wahren Bedürfnissen unseres Viertels nicht gerecht werden. Die Mieten sind so stark gestiegen, dass viele sich ihr Zuhause nicht mehr leisten können“ sagt ein Anrainer. Tatsächlich sind in Barcelona die durchschnittlichen Mieten in den vergangenen Jahren um 68 Prozent gestiegen. Statt an Spanier vermieten Eigentümer ihre Immobilien lieber als Ferienwohnungen an Touristen, der leistbare Wohnraum wird immer knapper.

Urlaub in Spanien extrem beliebt
Anfang des Jahres protestierten die Bewohner der Kanarischen Inseln aus ähnlichen Gründen. Vor einer Woche war es in Malaga so weit. Kein Wunder, wo Spanien eines der beliebtesten Urlaubsländer weltweit ist und im Vorjahr mehr als 85 Millionen Besucher verzeichnete. 

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Martin Beier