Nun ist alles vorbei: Eine der größten Marken Deutschlands steht vor dem Aus. Kein Investor hat sich für die Rettung des hundertjährigen deutschen Modeversandhauses Klingel gefunden. Ein Großteil der über 1300 Mitarbeiter wird Anfang nächsten Jahres arbeitslos sein.
Millionen von Deutschen erinnern sich an eine Kindheit mit den Katalogen von Klingel. Der bequeme Lieferservice nach Hause und die große Auswahl an Stilen und verschiedenen Marken machten Klingel unglaublich beliebt. Vor allem die Damen- und Herrenmode war ein großer Erfolg, der es der Gruppe ermöglichte, in mehrere europäische Länder zu expandieren.
Doch in den letzten Jahren verlor der Versandhandelsriese viel Geschäft: Im Mai dieses Jahres wurde schließlich bekannt, dass das Unternehmen gezwungen war, Insolvenz zu beantragen. Als Gründe wurden unter anderem die starke Kaufzurückhaltung der Verbraucher seit Beginn des Krieges in der Ukraine und die erheblich gestiegenen Kosten, insbesondere für die Katalogproduktion und den Versand, genannt.
Nun folgt die nächste traurige Meldung: Am Montag wurde in der Lebensmittelzeitung berichtet, dass die Klingel-Gruppe nach 103 Jahren den Betrieb einstellen muss. Im Frühjahr 2024 sollen alle Dienste eingestellt werden.
Grund dafür ist, dass sich kein Investor gefunden hat, der die gesamte Markengruppe und die Online-Shops von Klingel übernimmt. Zur Gruppe gehören die Modemarken Klingel, Wenz und Mona und Babista, die Plus-Size-Marken Happysize, Miamoda und Meyermodas sowie die Schmuckmarke Diemer, der Schuhversand Vamos und die Wellnessmarke Wellsana.
Ein Klingel-Sprecher erklärte, dass es ein gewisses Interesse einiger Investoren gibt, Markenrechte, Online-Shops und Kundenlisten einzelner Marken der Klingel-Gruppe zu erwerben. Für das Unternehmen als Ganzes gebe es aber leider keine Hoffnung mehr. Klingel wird nun das am 1. August vom Amtsgericht Karlsruhe eröffnete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung fortsetzen. Ein trauriges Ende für den einst so beliebten deutschen Versandhändler.
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