Nach den verheerenden Erdbeben in Marokko an diesem Wochenende hat es am Morgen des heutigen Sonntags noch ein Nachbeben gegeben. Gegen 9 Uhr Ortszeit wurde das Land erneut massiv erschüttert, wie Nasser Jabour, der Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, mitteilte.
Das Nachbeben, dessen Epizentrum etwa 80 Kilometer südwestlich von Marrakesch lag, soll eine Stärke von 3,9 gehabt haben, wie die US-Erdbebenwarte öffentlich bekanntgab. Zum Vergleich: Das ursprüngliche Erdbeben hatte eine Stärke von 6,8. Ob in Folge des Nachbebens erneut Menschen verstorben sind ist bislang noch unklar.
Das Erdbeben in Marokko ereilte das Land Freitagabend und war das schlimmste seit vielen Jahrzehnten. Nach aktuellem Kenntnisstand sind bisher über 2000 Menschen ums Leben gekommen. Viele Hundert werden noch immer schmerzlich vermisst, wie der arabischsprachige Nachrichtensender Al-Arabiya berichtete. Die Helfer kommen jedoch in den teils abgelegenen Bergregionen nur mit Mühe voran. Fraglich, ob überhaupt alle Menschen, die vermisst werden, noch gefunden werden. Ähnliche Zustände herrschten in der Türkei und in Syrien bei den vergangenen Erdbeben. Doch nicht nur die Verstorbenen oder die Vermissten sind Opfer des Erdbebens. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300 000 Menschen in der Hauptstadt Marrakesch und den umliegenden Gebieten betroffen. Auch wenn sie vielleicht nicht ihr Leben lassen mussten: Ihre Häuser sind zerstört, sie sind verletzt oder haben Angehörige verloren, die sie nun schmerzlich vermissen.
Marokkos König Mohammed VI. (60) ordnete anlässlich der entsetzlichen Umweltkatastrophe in seinem Land eine dreitägige Staatstrauer an. Die gesamte Welt gedenkt den Opfern und Betroffenen des Erdbebens. Europa hat bereits seine Hilfe bei der Suche angeboten. Erste Hilfsorganisationen baten zudem schon um Sach- und Geldspenden für die betroffenen Regionen.
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