Recep Tayyip Erdogan hat gesiegt und ist weiterhin türkischer Präsident. Ein Unding, wie viele Millionen Menschen – vor allem in Deutschland – finden. Einer von ihnen ist unser Bundesagrarminister Cem Özdemir von den Grünen. Der 57-Jährige kritisiert das Wahlverhalten von Türken in Deutschland scharf.
Ihn interessiere was in Deutschland los sei und wie Menschen unseres Landes diesen Mann wählen könnten, „ohne für die Folgen ihrer Wahl einstehen zu müssen.“ Die deutschen Wähler des Präsidenten könnten stattdessen hier in Freiheit und Reichtum leben. Die Leute in der Türkei, die nun mit der Wahl umgehen müssen, dürften sich hingegen vor weiteren Jahren in Armut und Unfreiheit fürchten.
Wenn man sich die Wahlergebnisse einmal genauer anschaut wird klar: 67,4 Prozent der deutschen Wähler haben für Erdogan gestimmt. Der massiv umstrittene Politiker schnitt bei den Wählern in Deutschland somit erneut deutlich besser ab als insgesamt. Insgesamt 1,5 Millionen türkische Staatsbürger in Deutschland waren dazu aufgerufen worden, ihre Stimme abzugeben. Die Hälfte tat das dann auch.
Der Sieg Erdogans hat entsprechend bei vielen türkischen Wählern für gute Stimmung gesorgt. Vor allem in großen Städten wie Duisburg feierten seine Anhänger mit großen Autokorsos. Doch diese seien laut Özdemir keine Feiern harmloser Anhänger eines autoritären Politikers. Vielmehr seien sie eine „nicht zu überhörende Absage an unsere pluralistische Demokratie und Zeugnis unseres Scheiterns unter ihnen. Übersehen geht nicht mehr.“
Özdemir selbst ist übrigens Sohn türkischer Einwanderer und besitzt eigenen Aussagen nach nur einen deutschen Pass. Er scheint sich von seiner Heimat also komplett distanziert zu haben.
Ihm tun jetzt die vielen verängstigten und gut ausgebildeten Menschen in der Türkei leid, die jede Hoffnung verlören. Er fürchtet außerdem, dass der Ultranationalismus und der Fundamentalismus sich nun noch stärker durch neue Imame aus Ankara hierzulande verbreiten würden.
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