Wichtige Bargeldquelle für die Bürger steht auf der Kippe

Bankfilialen schließen, Geldautomaten werden reihenweise abgeschafft, und nun könnte auch noch eine weitere wichtige Bargeldquelle für die Verbraucher ins Wanken geraten.

Bargeldknappheit in 9 Bundesländern
Erst vor wenigen Wochen kam es in neun Ländern zu einer ernsthaften Bargeldknappheit. Grund dafür war ein Streik der Geldboten. Der Streik ist inzwischen beendet, aber die drohende Bargeldknappheit nicht.

Die Möglichkeiten zum Abheben von Bargeld schrumpfen weiter
Von den 36.000 Bankfilialen, die es 2013 in Deutschland gab, waren 2023 nur noch 19.500 übrig. Auch Geldautomaten verschwinden immer mehr. Denn sie müssen regelmäßig gewartet werden, außerdem werden immer mehr von ihnen zur Zielscheibe von Kriminellen. Die Banken schränken also die Möglichkeiten der Verbraucher, an Bargeld zu kommen, stark ein. Nun droht die nächste Bargeldquelle ins Wanken zu geraten.

Wie Ulrich Binnebößel, Zahlungsexperte beim Handelsverband Deutschland (HDE), warnt, könnte bald auch die Möglichkeit verschwinden, an der Supermarktkasse Bargeld abzuheben. Der Grund ist einfach: Die Supermärkte geben immer mehr Bargeld heraus, was zusätzliche Kosten und Probleme verursacht. „Das System kommt an seine Grenzen, wenn Filialen die Bargeldauszahlungen nicht mehr mit ihren Einnahmen decken können“, so Binnebößel.

Supermärkte zahlen Millionen von Euro an Gebühren an die Banken
Hinzu kommt, dass Cashback bei Kartenzahlungen für die Supermärkte ziemlich teuer ist. Chip zufolge muss ein Supermarkt jedes Mal, wenn er Bargeld auszahlt, eine Gebühr von 0,2 Prozent des Betrags zahlen. Das mag nicht viel klingen, aber im Jahr 2023 wurden an den Supermarktkassen über 12,3 Milliarden Euro an Bargeld abgehoben, was dazu führte, dass satte 17,23 Millionen Euro an Gebühren an die Banken gezahlt wurden. „Die Banken ziehen sich aus der unangenehmen Aufgabe der Bargeldversorgung zurück, während der Handel einspringt und dafür sogar noch Gebühren an die Banken entrichtet“, erklärt Binnebößel.

Hier können Sie noch Bargeld abheben
Derzeit bieten die meisten Supermärkte noch die Möglichkeit, Bargeld abzuheben, allerdings sollten sich die Verbraucher darüber im Klaren sein, dass die Höhe des Betrags je nach Supermarktkette variiert. Bei Aldi und Lidl können Verbraucher beispielsweise bis zu 200 Euro abheben (bei einem Mindesteinkauf von 5 Euro), während sich Kunden der Postbank in Filialen von Rewe und Penny bis zu fast 1000 Euro auszahlen lassen können.
Wie lange dieser Zustand noch anhalten kann, ist allerdings fraglich. Bereits während der durch den Geldbotenstreik verursachten Bargeldknappheit mussten zahlreiche Supermarktfilialen den Verbrauchern die Bargeldabhebung an der Kasse verweigern.

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Kai Degner