Ein umstrittener Regierungsbeschluss tritt bereits ab kommendem Montag in Kraft: Jede Nacht wird der Strom abgedreht, um die Energieversorgung Ecuadors vor den Auswirkungen der extremen Dürre zu schützen, die das südamerikanische Land derzeit heimsucht.
Es handelt sich um achtstündige Stromsperren, die am kommenden Montag, ab 22 Uhr (Ortszeit), zum ersten Mal verhängt werden. Zusätzlich wurden die Bürger von der Regierung in Quito am Dienstag aufgefordert, Homeoffice oder Telearbeit im öffentlichen Sektor umzusetzen, um die derzeitige Energieknappheit zu mildern. Bereits ab Donnerstag sollen diese Maßnahmen umgesetzt werden.
Laut offiziellem Statement der Politiker habe man diesen Zeitraum gewählt, um die Produktivität und den Arbeitsalltag „so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.“ Für den 18. September war bereits ein achtstündiger Stromausfall für „vorbeugende Wartungsarbeiten“ am Energieübertragungsnetz angekündigt worden – er startet ebenfalls um 22 Uhr.
Die Wurzeln allen Übels liegen in der nach Regierungsangaben „der schlimmsten Dürre der letzten 61 Jahre“. Sie hat gravierende Auswirkungen auf die Stromproduktion in Ecuador, weil diese in einem hohen Maße von Wasserkraftwerken abhängig ist. Stromabschaltungen bringen – besonders nachts – natürlich spezielle Herausforderungen mit sich, weswegen
Innenministerin Mónica Palencia Ausgangssperren ankündigte, um die Sicherheit zu erhöhen. Ecuador galt zwar für viele Jahrzehnte als vergleichsweise friedlich und stabil, fiel aber in den letzten Jahren durch zunehmende Gewaltkriminalität auf. Vor allem die Bandengewalt ist ein wachsendes Problem.
Auch in Deutschland stand man einst knapp vor geplanten Stromabschaltungen: Während der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg in den Jahren 2022 und 2023 kam es zu einer großen Unsicherheit bezüglich der Energieversorgung, da die Gaslieferungen aus Russland sich reduzierten. Die Politik brachte als Vorbeugung auch Stromabschaltungen ins Gespräch, in der Hoffnung, das Stromnetz auf diese Weise stabil halten zu können. Letztendlich reichten aber Einsparungen und alternative Quellen aus.
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Das ist aber eine sehr gute und clevere Idee, auch in Deutschland kann man so richtig Strom sparen.