Neue Corona-Variante versetzt Mediziner in höchste Alarmbereitschaft
Die Corona-Pandemie könnte wieder auf dem Vormarsch sein. Gesundheitsexperten zufolge ist “Arcturus” eine Variante, die sorgfältig beobachtet werden muss, da sie bereits zu einem erheblichen Anstieg der Zahl der Infektionen und Corona-bedingten Todesfälle in Indien geführt hat.
Mediziner in Indien haben Alarm geschlagen: Dort hat die neue Coronavirus-Variante “Arcturus” innerhalb von nur zwei Wochen zu einem Anstieg der Coronainfektionen um 281 Prozent geführt. Die Zahl der Todesfälle stieg im gleichen Zeitraum um 17 Prozent.
Dr. Vipin M. Vashishtha, Kinderarzt und Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe, schreibt: “Wenn es XBB.1.16 alias ‘Arcturus’ gelingen könnte, die ‘robuste’ Bevölkerungsimmunität der Inder zu brechen, die dem Ansturm von Varianten wie BA.2.75, BA.5, BQs, XBB.1.5 erfolgreich widerstanden haben, dann muss die ganze Welt ernsthaft besorgt sein.”
Arcturus ist eine Untervariante von Omikron. Seine Bezeichnung lautet XBB.1.16. Was die Experten beunruhigt, ist, dass Arcturus eine Neukombination von zwei früheren Omikron-Untervarianten zu sein scheint. XBB 1 und seine Unterformen sind in ganz Europa bereits die dominierende Variante. Nach Angaben des RKI gehen in Deutschland rund 56 Prozent der Fälle auf XBB-Varianten zurück.
Arcturus hat das Potenzial, noch ansteckender zu sein als seine Vorgänger: Laut DAZ.online weist er weitere Mutationen auf, die es ihm ermöglichen, die Immunabwehr von geimpften und genesenen Menschen zu unterlaufen und sich schnell auszubreiten. Bislang sind in Deutschland erst zwei Fälle einer Infektion mit der Variante bekannt: Einer in Bayern und einer in Baden-Württemberg.
Dr. Randeep Guleria, ehemaliger Leiter der indischen Corona-Taskforce, mahnt vor voreiliger Panik: Die meisten Fälle der neuen Untervariante sind nicht schwerwiegend und mit der richtigen Vorsorge können die Infektionen eingedämmt werden.
Der Epidemiologe Timo Ulrichs warnt in einem Interview mit dem Focus davor, dass es möglich ist, dass “eine neue Untervariante uns wieder in die Ausdehnung der Pandemie zwingen könnte”. Allerdings liegen von den Fällen in Indien noch nicht genügend Daten vor – die Zahl der Krankenhausaufenthalte, die Belegung der Intensivstationen und die Zahl der Todesfälle werden benötigt, um besser beurteilen zu können, ob Arcturus eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Außerdem, so Ulrichs, “befinden wir uns in Europa gerade im Frühjahr, so dass eine großflächige Ausbreitung schwieriger wäre als zu Beginn der Herbst-/Wintersaison.”
