Der Urlaub mit dem Wohnmobil gehört in Deutschland immer mehr zu den bevorzugten Arten und Weisen, die Ferien zu verbringen. Beinahe eine Million Campervans sind im Augenblick in ganz Deutschland zugelassen, und jährlich werden es mehr. Viele Wohnmobileigentümer nehmen ihr Fahrzeug mit in den Urlaub im Süden, und genau dort wächst jetzt der Unmut über die zunehmende Anzahl der Fahrzeuge auf ländlichen Straßen und in der Natur. In einem der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen, an der Costa Blanca in Spanien, will man jetzt starke Maßnahmen ergreifen, um die Anzahl der Wohnmobile dort während der Touristensaison einzuschränken.
Beschwerden der Anwohner
Für die Einwohner in den malerischen Küstendörfern an der Mittelmeerküste sind die zum Teil riesigen Wohnmobile schon seit langem ein Dorn im Auge. Die Fahrzeuge blockieren die meisten öffentlichen Parkplätze, verschandeln die Aussicht und begrenzen den Zugang zu den schönsten Stränden und Sehenswürdigkeiten. Zudem hinterlassen die Besitzer oft mehr Müll, als die kleinen Gemeinden vertragen können, der dann von den Einheimischen entsorgt werden muss. Deshalb wurden jetzt an der Küste der Costa Blanca neue Verbotsschilder aufgestellt, die schon ab diesem Frühjahr das Campen außerhalb von dedizierten Wohnmobil-Abstellplätzen untersagen. Um den Maßnahmen Ausdruck zu verleihen, werden vermehrt Höhenmesser an den begehrtesten Aussichtspunkten montiert und hohe Bußgelder von bis zu 200 Euro verhängt.
Restriktionen in ganz Südeuropa
Auch andere Länder haben ähnliche Maßnahmen ergriffen, die das sogenannte „Wild Camping“ in der Natur in Zukunft beschwerlicher machen sollen. In Frankreich ist die Genehmigung für das Abstellen von Wohnmobilen den regionalen Stadtverwaltungen und Gemeinden überlassen. Da deren regionale Wirtschaft sehr von den örtlichen Campingplätzen profitieren, schließen sich immer mehr Gemeinden einem universellen „Wild Camping“-Verbot an und Touristen mit Wohnmobilen müssen sich vermehrt darauf einstellen, von französischen Gendarmen höflich, aber bestimmt zur Weiterfahrt aufgefordert zu werden. Das Parken von Wohnmobilen in der unmittelbaren Nähe von Stränden und Sehenswürdigkeiten ist zudem landesweit untersagt. In Portugal ist das Übernachten in Wohnmobilen außerhalb von gekennzeichneten Campingplätzen untersagt, während man in Italien nur eine Nacht an einer und derselben Stelle in der Natur bleiben darf. In den meisten Ländern Europas, darunter übrigens auch Deutschland, ist es jedoch möglich, aufgrund von Übermüdung des Fahrers eine Verschnaufpause auch in der Natur einzulegen. Die sollte aber dann nicht länger als zehn Stunden dauern, und zumeist über Nacht stattfinden.
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