Wie Stein um Stein beim Domino fallen die deutschen Unternehmen – die Insolvenz-Welle greift weiter um sich. Nun trifft es noch mehr größere Firmen, wobei auch immer mehr Privatinsolvenzen gemeldet werden.
2024 wurden neue Höchststände an Insolvenzen verzeichnet, auf etwa dem Niveau zu Zeiten der Finanzkrise 2009. „Wir sind in der Größenordnung, wo einzelne Monate durchaus 20-Jahres-Hochs abgeben“, sagt Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). „Wir hatten zu Zeiten der Finanzkrise 2009 um die 1400 insolvente Personen- und Kapitalgesellschaften pro Monat. Jetzt haben wir das Niveau wieder erreicht.“
Kleinunternehmen weniger betroffen
Während damals noch einmal so viele insolventen Kleinstunternehmen zu beklagen waren, sind es heute aber nur etwa 500. Das bedeutet: Es sind tendenziell eher die größeren Unternehmen, denen die wirtschaftliche Puste ausgeht.
Die größten Insolvenzen 2024
Im Jahr 2024 waren einige namhafte Firmen betroffen: Im November meldete die Hotelkette Achat Insolvenz in Eigenverwaltung an. Zudem ist Tupperware Deutschland insolvent, nachdem der Konzern in den USA in Schieflage geraten war. Im August musste der Buchhändler Weltbild mit 440 Mitarbeitern den Räumungsverkauf beginnen. Riesen-Schlagzeilen machte die Pleite des Reisekonzerns FTI. Ebenso sind The Body Shop und Esprit in die Insolvenz geschlittert.
Auch viele Privatinsolvenzen
Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, schätzt das Niveau der Finanzkrise als in Sichtweite ein. Insgesamt waren im Vorjahr etwa 121.300 Insolvenzverfahren registriert worden, einschließlich Verbraucher- und sonstiger Insolvenzen. Das waren 10,6 Prozent mehr als im Jahr 2023. Laut Creditreform gibt es ebenso mehr Verbraucher- oder Privatinsolvenzen, nämlich um 8,5 Prozent.
“Das ist Marktbereinigung!”
Woran liegt das nun? Teilweise handele es sich um sogenannte Nachholeffekte, wie Müller erklärt. Sowohl aus Corona als auch aus der Nullzinsphase der Europäischen Zentralbank (EZB), wie über viele Jahre bestand. „Unternehmen, die sich früher für wenig Geld finanzieren konnten, kommen jetzt durch steigende Zinsen unter Druck.“ Aus Sicht der Gesamtwirtschaft bedeuten die Insolvenzen eine Marktbereinigung, sagt Müller – für die einzelnen Betroffenen seien sie natürlich dennoch schwer.
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Unter der rot-grünen Wirtschafts- und Energiepolitik bleibt den Firmen nichts anderes übrig: Insolvenz oder Abwandeung, was in jedem Fall mit Verlust an Arbeitsplätzen einhergeht.
Die Arbeitslosenzahl wird unter einer solchen Regierung ständig steigen.
Die Neuwahl gibt Gelegenheit dafür ein Ende zu machen!!!